Die Last der Güter
oder eine neue Gesellschaft

Der neue Bund: „Die Alten haben gesagt, Auge für Auge, Zahn für Zahn...“ Das predigte der Nazarener seinen Jüngern und allen anderen, die zum Berg kamen: Er hielt die Bergpredigt und sprach dort nicht politisch; Matthäus und Lukas berichten von dem, was er dort gesagt hat.

Hätte er politisch gesprochen und wäre er mehr als nur Fleisch geworden, hätte nicht nur unter uns gewohnt sondern sich politisch betätigt, so hätte er wohl anders geredet. Er hätte gewusst, dass Politik das ist, was machbar ist. Er hätte anders gepredigt und vermutlich ähnlich wie heute die Sprecher von Interessenverbänden reden. Natürlich nicht wie ein Fraktionsvorsitzender einer Partei, denn Parteien gab es damals noch nicht. Die Inhalte, die einen derartigen Interessenverband auszeichnen, drangen erst Jahrhunderte später zur Form. Dafür war damals der Boden noch längst nicht vorbereitet.

Der Grund und Boden wurde damals noch besetzt und bildete den Grund für Besitzungen, die neben bereits bestehenden kleineren Besitzungen vom Wohlstand einer Familie zeugten. Privateigentum an Boden gab es natürlich nicht. Bis ins Jahr 1804, dem Jahr der Veröffentlichung des Codes Napoleon, war der Grund und Boden Lehen. Geliehenes Land von Gott, von der Natur. Das Wort Eigentum galt allein für die Güter, die Güter, die der Mensch selbst gemacht hat. Die Erde war das Gut Gottes. Die Natur, Gott selber, war Gut.

Anfangs war das noch in allen Teilen der Erde einfach. Damals zu Zeiten des Nazareners besetzten die Römer Palästina, besetzten das Land und kooperierten mit den Besitzenden in dieser römischen Kolonie. Sie waren auf die Besitzenden angewiesen. Wie alle Menschen fürchteten sie den Hunger.

Angesichts der militärischen Überlegenheit der römischen Legionen mochten die besitzenden Pharisäer diesen Prediger aus Nazareth nicht. Er war schlecht für´s Geschäft und er war überheblich: Er wagte es, sie aus dem Tempel zu werfen. Kreuzige ihn, schrieen sie den Statthalter von Judäa an.

Heute ist das anders. "Sie tat, was sie sollte. Den Frieden bringen." So klingt das heute aus dem Mund des Chefs der Bombe, die über Hiroshima zum Abwurf gebracht wurde. Sie hatten es nicht leicht, solch einen nützlichen Unmenschen zu finden. Heute, 75 Jahre nach Hiroshima finden sie diese nützlichen Unmenschen wieder massenhaft.

Kehren wir zurück nach Palästina. Die Verhältnisse waren einfach und wohlgeordnet. Der Nazarener kannte das Buch der Alten. Er verachtete es. "Die Alten haben gesagt..., ich aber sage euch".

Er wusste über die Lüge des Jesajas, der wie später Paulus log. Er berichtete von der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft, obwohl er diese gar nicht erleben konnte, wenn er wahr gewesen wäre. Die Mär eines angeblichen Jesajas hat ein anderer geschrieben, der ein Interesse an dieser Geschichte gehabt haben muss: "Macht euch die Erde untertan und herrschet." So gründete dieser den jüdischen Glauben und Erasmus von Rotterdamm schrieb Jahrhunderte säter deshalb von der Pest des Judentums. Der Nazarener wollte die Menschen aufklären und sie von dieser Sünde, der Sünde des Bodenbesitzes, des Bodens der Natur, überzeugen, mit der alle Menschen geboren werden, wenn sie auf dem Grund und Boden ihrer Eltern geboren werden. Sie haben diese Sünde geerbt von dem Augenblick an, als sie das Licht der Erde erblickten.

Diese Sünde haben die Protetanten und Katholiken zur Erbsünde gemacht, weil dieser Nachfolger Jesajas diese Mär auch in seine Bücher schrieb. Er wollte der Obrigkeit gefallen, die damals das Land und die Länder besetzten. Er wollte sie vom schlechten Gewissen befreien und deshalb sollte das Gute im Menschen mit dem Gut des Grund und Bodens der Erde verknüpft werden. Paulus hat die Botschaft des Nazareners nicht nur mit Füßen getreten, er wollte sie vernichten. Er war ein nützlicher Unmensch, der aber sich mit Gott nicht messen kann. Allein der Gedanke, sich mit Gott zu messen, ist unmenschlich. Nur Luzifer, der deshalb auch Chrisi, der Lichtbringer, genannt wird, maß sich an, Gott zu versuchen.

Matthäus berichtet darüber und diese Erzählung von Matthäus lehrt uns: Versucht dich einer, dich zur Politik zu verführen, lass ihn alleine. lass ihn einfach stehen. Rede nicht mit ihm. Er wird massenhaft Unmenschen finden, die mit ihm gehen und mit ihm sind. Er bedarf der Wahrheit nicht.

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