knappe Güter.

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Der Mensch muss essen!

Nur Gott muss nicht essen. Gott lebt allein durch die Liebe des Menschen.
Wir ekennen Gott heute im Klimawandel. Bald müssen auch die Menschen nicht mehr essen.

Noch muss der Mensch essen. Das hat er mit allen Lebewesen gemeinsam; ohne Stoffwechsel ist kein irdisch Leben.

Folgender Text wird heute, am 18.11.24 , neu fromatiert und Verlinkungen werden aktualisiert, die inzwischen täglich fortschreitende selbstgesteuerte künstliche Intelligenz muss überlistet werden.
Der folgende Text wurde lange übersehen und wird im Dezember 2024 neu geschrieben.

Am ersten Tag, nachdem Gott den Menschen erschaffen hat, soll das anders gewesen sein. Es wird behauptet, dass die ersten Menschen, die er nach seinem Ebenbild geschaffen hat, im Paradies gelebt haben. Milch und Honig soll dort geflossen sein und alles war gut. Das habe ich früher auch so ähnlich gelesen als ich mit dem Lesen überhaupt erst begonnen habe und damit mich von meinen Vorlesern emanzipierte. Ob dieses eines meiner ersten Bücher auch gut war weiß ich nicht mehr, aber es wird stimmen. Ich stellte mir vor, dass ich die Luft anhalten werde, um ohne den Magen zu füllen hindurch- zukommen. Den Brei, der das Schlaraffenland wie eine Stadtmauer umgab, hatte keine Öffnung, durch die hätte gegangen werden können; hier sollte gegessen werden. Aber diesen Brei mochte ich nicht. Er wurde mir täglich serviert und immer musste ich ihn essen. Außerdem hätte er meinen Magen gefüllt und so wäre kaum Platz mehr gewesen für alles, auf das ich in diesem Schlaraffenland hoffen konnte. Das, was inmitten dieses Landes frei an Bequemen und Köstlichen erwählt werden kann, wäre die Überwindung aller Knappheit gewesen, die bei uns vor allem in den Fastenzeiten doch sehr stark und den Kindern zu schaffen machte. Zu Schaffen nicht wirklich, wir schafften ja nichts, aber entbehrungsreiche Zeiten waren es allemal. Vor allem der letzte Tag blieb in Erinnerung: Alles Köstliche, das in dieser Zeit anfiel und gesammelt wurde, musste abgegeben werden. Die in schwarz gekleideten Schwestern, die lediglich ihre Stirn mit weißem Tuch bedeckten, nahmen derart freundlich diese Gaben entgegen und versicherten, ein Kind in einem schwarzen Erdteil würde sich freuen. Die Erde bei uns war nie schwarz. Als ich das meiner Mutter erzählte klärte die mich aber auf: Er sei auch hier schwarz gewesen nachdem die Bomben fielen; das aber war vor meiner Zeit. Ich war meine Gaben los und verstand das alles nicht ganz; geben wollte ich eigentlich nichts, ich wollte mich doch nur in diesen Wochen zurückhalten und auf Vieles verzichten. Ich komme zurück. Frei, auf dem Rücken liegend, empfing ich die Köstlichkeiten, stopfte sie langsam in mich hinein, wenn sie nicht selber tief genug in den weit geöffneten Mund hineingeflogen waren. Ruhig bin ich dagelegen und habe mir immer weitere Köstlichkeiten gewünscht aus Angst, der Traum könnte bald enden. Er endete. Es wird auch behauptet, Eva hätte nicht nur dagelegen, sondern sei aufgestanden und habe unvermittelt vom Baum der Erkenntnis gegessen. Adam hätte zunächst nur zugeschaut und vielleicht wäre er noch nicht einmal aufgestanden; er soll nichts begriffen haben. Er nahm den Apfel und aß auch davon. Er wusste wohl von Evas Sünde; das Gebot, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen, war ihm bewusste. Er wusste aber nicht, was er jetzt tun könnte, nachdem auch er von diesem Baum gegessen hatte. Er hätte den angebissenen Apfel von Eva nicht annehmen können. Er hätte das Gebot befolgen können. Doch es ist so bequem, einfach unmündig zu sein. Eva wird die Folgen tragen müssen; sie war´s, die ihn verführt hat. Jetzt musste er fortan mit ihr einen Stoffwechsel mit der Natur besorgen. Im Paradies erfolgte kein Stoffwechsel, der Mensch war der Stoff selber. Den hatte Eva in Frage gestellt und deshalb hat sie von diesem Baum gegessen, was ihr aber ausdrücklich verboten war. So ähnlich wie diese Geschichte geschah das auch durch Pandora. Wie Eva war sie weiblich. Hephaistos hat sie nicht aus einer menschlichen Rippe sondern aus irdischem Lehm geschaffen. Aber wie Eva hielt auch Pandora sich nicht an die Gebote und öffnete die gottverdammte Büchse. Pandora aber blieb anders als Eva bei den Göttern, nur die Plagen blieben bei den Menschen. Hier konnten sie nichts dafür. Die Menschen hätten eben nie den Göttern vertrauen sollen. Bei Adam und Eva war das anders, die waren keine Götter, die waren Menschen wie du und ich. Der Fluch der Arbeit, der seither unter die Menschen kam, ist aber in beiden Erzählungen derselbe. Fortan muss zumindest ein Minimum an Arbeit für den Stoffwechsel mit Natur jetzt erledigt werden, das ist im Kern in beiden Erzählungen gleich und deshalb werden sie wohl wahr sein. Vielleicht nicht wirklich, ich war nicht dabei, aber denkbar und das genügt um zu verstehen, weshalb wir keineswegs drumherum kommen, die notwendige Arbeit zu erledigen. Sich diesem Fluch der Arbeit zu entledigen, das taten danach einige dieser ersten Menschen und es werden zunächst nur die Männer gewesen sein, weil ich diese kenne. Außerdem haben die ja nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen und blieben deshalb einfältig genug, in einen Teil der Menschen ihrer Mitmenschen nicht zu erkennen und betrachteten diese als Sache. Das ging bei den Männern so weit, dass selbst der Nachfolger des Apostels Paulus, der wirkliche Gründer der Amtskirche Augustinus sich Sklaven hielt. Darüber reden sie heute schon längst nicht mehr, so dumm sind sie geblieben. Sie konnten nicht erkennen warum sie das taten aber es nützte: als Sklaven diente dieser Teil der Menschen fortan und besorgte ihnen und den Seinen die Köstlichkeiten der Natur, bauten die Häuser und teilten mit ihnen das Bett, wenn er das befahl. Später besorgten sie sich Krone und Zepter, damit allemal jetzt Ordnung herrsche, obwohl sie gewiss auch nicht wussten, was sie mit diesen beiden Dingern Krone und Zepter anfangen sollten. Es genügte ihnen zu sehen, dass die anderen wussten, dass, dass die Zeiten des Paradieses endgültig vorbei sind. Pandora hat nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen, jedenfalls wird darüber nichts berichtet sie war nur neugierig und kindisch. Wir können sie also mit Eva keinesfalls vergleichen; da unterscheiden sich die Mythen über Zeus und unserem Gott dann doch deutlich. Folgen wir deshalb Eva, die erwachsen und wunderschön gewesen sein soll, dass an Erkenntnis der Adam überhaupt nicht interessiert war. Er folgte blind diesem Weib. Daran hat uns später Nietzsche erinnert, aber da war die Geschichte längst gelaufen. Hätte dieser Adam auch nur einmal sich bemüht wenigstens das Einfachste zu erkennen, so Einfaches, dass sogar das geöffnete Auge ihm allein genügt hätte zu erkennen, dass die Menschen gleich sind, dass es keine Sklaven und keine Rassenunterschiede sichtbar gibt, alles hätte sich anders entwickeln können. Aber es entwickelte sich schrecklich anders. Anstatt sich jetzt, nachdem das Gebot verletzt war, gemeinsam um die Erledigung der Strafe der notwendigen Arbeit zu kümmern, die unwiderruflich notwendig war, um auf diesem irdischem Planeten, der völlig einsam inmitten vor unzähligen Planeten in einem geheimnisvollen All seine lebensspendende Sonne umkreist und in Ehrfurcht vor diesem unlösbaren Geheimnis sich wenigstens jetzt an die Frau gewandt und sie um Mitteilung über ihre Erkenntnis zu bitten, richtete er sich dumpf ein. Gewaltig, mordend und roh; darin unterschied er sich von Eva. Noch spät und Jahrhunderte danach bewies dieser Verkünder der Menschenrechte Thomas Jefferson, dass er, der Mann, wirklich nichts erkennen kann: Er formulierte diese Menschenrechte zu Beginn der Französischen Revolution und hielt zuhause Sklaven, die er im Verlauf seines Lebens sogar an Anzahl verdoppeln konnte. Er las die Bibel und mehr erkannte er nicht. Er konnte lesen; er konnte nicht erkennen. Heute und längst schon reden die Frauen. Aber noch überhaupt nicht laut. Sie hören immer noch zu, wenn ihnen der Brief des Paulus an die Epheser vorgelesen wird, dass die Frauen ihren Männern untertan seien, als gälte es dem Herrn. Samt diesem Luther, der ohnehin fast nur bei Paulus las, hätten sie diese Texte zerreißen sollen und die Männer, die diese einfältigen Dummheiten auch gerne predigten, aus dem Bett weisen sollen; so wäre sie wenigstens ausgestorben. Aber viel zu viele bevorzugten das Leben einer Hure und erinnerten sich nicht mehr daran, dass die Natur ihnen zuvörderst mit der gottgleichen Eigenschaft einer Lebensspendenden ausgestattet hat. Auch wenn sie sich nach und nach von diesem Paulus emanzipieren, so übergeben sie doch oft schon im zarten Alter ihre Kinder der Krippe, um für ein eigenes Leben in Arbeit das Haus zu verlassen. Oft eilen sie sogar ohne noch einmal erkennen zu wollen, dass die Notwendigkeit an Zeit, die für die Arbeit verwandt werden muss, schon lange weit überschritten wurde und sie nur noch einem männlichen Dämon frönen, der dumpf wie seinerzeit Adam sich von ihnen aushalten lassen wird. Menschenrechte werden heute wie damals formuliert. Damals lag noch der Code Noir neben den erhabenen Sätzen, heute hat ihn längst das Bürgerliche Gesetzbuch abgelöst. In ihm aber wurde der Fluch der Arbeit fortgeschrieben, ja noch einmal verschärft. Thomas Jefferson hat in seiner selbst gebastelten Bibel alles herausgeschnitten, das für eine Erlösung vom Fluch der Arbeit noch hätte taugen können. Hochangesehen bei den Bürgern war dieser Advokat; er schnitt mit einer Rasierklinge, da bedarf es keiner Erkenntnis, da muss nur ordentlich wiedergekäut werden, ausgewähltes und besser gründlich als zuvor. Man müsse ihn wie Luther auch in ihrer Zeit verstehen. Welche eine postmoderne Dummheit der Menschen, die selbst das von diesen Männern wiedergekäute essen und inzwischen freiwillig noch einmal wiederkäuen obwohl sie wissen, dass sie davon bestimmt nicht satt werden. Thomas Jefferson hätte sich mit François Noäl Babeuf an einen Tisch setzen können um über seinen Entwurf der Menschenrechte mit ihm zu sprechen; er aber suchte ihn nicht. Wie steht es hier mit dem Verständnis in dieser Zeit? Beide lebten doch zu gleichen Zeit, beide werden doch in ihrer Zeit verstanden? Auch im Streit Martin Luthers mit Erasmus von Rotterdam blamiert sich dieser Vortrag der Lutheraner. Beide stritten sogar exakt zur selben Zeit miteinander und vergleichen wir jetzt einmal die Worte der Beiden. Sie besuchten sogar dieselben Schulen, gut, nicht am gleichen Ort, aber der Lehrplan ist mit den heutigen überhaupt nicht mehr vergleichbar. Als Augustinermönche glichen sich oft sogar in ihren Bewegungen, wenngleich diese nicht immer zur selben Stunde durchgeführt wurden. Hört auf. Es sind zwei Verbrechen, die heute sehenden Auges noch nicht einmal von den meisten Menschen in den gesättigten und satten Industrieländern in Frage gestellt werden: Die Zerstörung der Welt durch eine scheinbar unersättliche Gier nach materiellem Wohlstand und die unerbittliche Aufrechterhaltung des Fluchs der Arbeit. Jenseits der Knappheit an Gütern halten sie den Motor dieser Verbrechen im Bürgerlichen Recht aufrecht und polieren täglich das Gehäuse, das im Staat für die grenzenlose Ausweitung des Marktes der Güter sorgt. Dafür wurde der Glauben an eine reine Natur aus dem Staat geworfen, wie das Rousseau genau so unverblümt sagte und wir ihn deshalb sehr gut auch in seiner Zeit verstehen; da gibt es keine Zeitdifferenz. Als Götzenbild tragen noch immer seine Gläubigen sein Bild ähnlich einer Monstranz, die aber mit einer katholischen Monstranz gar nichts zu tun hat, in ihrem Geldbeutel vor sich her. Sie schreiben über ihn gerne wie über einen Philosophen, und rahmen eine Tagebuchzeile Kants gerne ein, die sie an die Wand hängen wie ihre Diplomurkunden der Arbeit: Rousseau habe ihn, den großen Philosophen des Bürgertums, zurecht gerückt.