Logik des Kapitals
Gerne erinnern sich vornehmlich ältere Leute an die soziale Marktwirtschaft. Nach dem Krieg soll diese Deutschland wirtschaftlich wieder groß gemacht haben. Stolz wären sie gewesen auf ihre soziale Marktwirtschaft. Fragt man diese älteren Leute weshalb denn diese soziale Marktwirtschaft heute verschwunden sei, reden sie meist durcheinander, wenn zufällig die Frage in eine Runde von älteren Leuten geworfen wird. Grund deshalb, über die Marktwirtschaft im Allgemeinen hier einzuführen, damit wenigstens Grundsätzliches gemeinsam verstanden wird. Die Logik des Kapitals kann sich nur auf einem Markt entfalten und setzt deshalb den Markt voraus. Auf der einen Seite produzieren Unternehmer für diesen Markt und auf der anderen Seite erwerben Menschen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse einen Teil der produzierten Waren auf diesem Markt. Er ist also Dreh- und Angelpunkt für das Verständnis der Logik des Tausches „Geld gegen Ware“, die auf diesem Markt erforscht werden kann. Die Logik des Kapitals ist die Logik der bürgerlichen Gesellschaft. Sie gründet auf der Marktwirtschaft, also einer Wirtschaft, die sich über den Markt bestimmt, für den Waren produziert werden und auf welchem die Waren für menschliche Bedürfnisse "irgendwelcher Art" durch Tausch mit anderen Waren erworben werden. Es ist ein Verhältnis von Sachen, die im Vergleich ihrer Tauschwerte durch einander bewertet werden (siehe Wert) und an einander ihre Preise bemessen, einem Austauisch, in welchem sich Arbeit und Bedürfnisse der Menschen in den Relationen ihrer besonderen gesellschaftlichen Existenz je nach Angebot und Nachfrage vermitteln müssen. Ihre Preise stellen von daher ihre Tauschwerte als Wert eines Zahlungsmittels fü die Käufer ihrer Lebensmittel dar, das in ihrem gesellschaftlichen Durchschnitt mit dem Wert des Kaufmittels Geld der Geldbesitzer gleichgesetzt wird. Dieses wird hierdurch als universelles und allgemeines Mittel für jedweden Einkauf zum Subjekt des Marktes. Wer Geld erwerben muss, um die Waren für seinen Lebensunterhalt bezahlen zu können, unterliegt in der Preisgestaltung ganz allgemein den Geldbesitzern, die das Kaufmittel für ihre privat Verfügung aufgeschatzt haben (siehe Schatz), weil sie es durch ihre privaten Lebensumstände aufschatzen konnten (siehe Privateigentum).
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