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In Deinem Auge.

Ein Gleichnis.

"Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge bemerkst du nicht? (Mt:7,3)

Die Enkel wünschten sich an diesem 1. Mai 2020 den Spielplatz zurück. Opa müsse mitgehen. Der Spielplatz war gut besucht und dieser AfD-Vorsitzende Alexander Gauland scheint die Menschen besser zu kennen als die Politiker der anderen Parteien, die Verantwortung tragen. Er sagte, dass die Menschen vernüntig wären und selber wissen, wie der Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus zu begegnen ist. Jedenfalls bestätigte das dieser 1. Mai auf einem Spielplatz in Berlin-Frohnau. Das ist natürlich kein wissenschaftlicher Beweis. Es wäre durchaus interessant, einmal im Rahmen der Sozialwissenschaften gründlich zu erforschen und nicht politologisch, was den Einzelnen zur Impfung treibt. Man könnte bei Bill Gates nachfragen, ob er dafür das notwendige Geld spendet. Jedenfalls hielten die vielen Eltern Abstand. Manchmal ergaben sich komische Situationen, bei denen selbst die beiden Ordnungshüter schmunzelten, die in Uniform auf dem Spielplatz standen und das Treiben genau beobachteten. Nur diese beiden Opas gerieten in einen kurzen, aber durchaus nachvollziehbaren Disput. Schuld daran waren die Kinder; die Opas konnten nichts dafür. So geht es eben auf einem Kinderspielplatz zu, der für Hunde gesperrt ist aber nicht für Opas. Der eine Opa, der immer den viertelstarken Jugendlichen zeigen musste, dass ein 69jähriger dann doch noch mehr drauf hat und das Drehkarusell in ganz andere Sphären der Rotation zu bringen vermag, war der eine Disputant. Der andere war bestimmt 10 Jahre jünger und bot diesem alten 69-jährigen die Stirn. Im Einzelnen:
Die Enkelkinder des alten noch sehr sportlichen Opas waren in einem großen Drehkarussell und der Opa drehte das Karussell. Die viertelstarken Jugendlichen staunten, die blieben daneben stehen und halfen jetzt nicht mehr mit. Es schien ihnen alles jetzt zu schnell zu drehen. Die Enkelkinder jauchzten. Das zieht natürlich andere Kinder an und das Drehkarussell füllte sich schnell. Als dieser Opa das schwere Karussell wieder in Rotation versetzte, trat der zweite deutlich jüngere Opa in Aktion: Er solle sofort damit aufhören, die Abstandsregeln würden nicht eingehalten. Jetzt war die Vernunft angesprochen. Wer Sorge habe solle bitte sein Kind aus dem Karussell nehmen. Der alte Opa wirkte fröhlich und wartete kurz. An dieser Aufforderung erkennen wir den Menschen, der kein Staatsfreund ist. Der jüngere Opa wollte der Aufforderung sofort nachkommen und lief zu seinem schutzbefohlenen Kleinkind. Scheinbar aber kannte er sich mit Kindern dieses Alters nicht gut aus. Das Kind, das ihm gehorchen sollte und ihm anvertraut war, dachte nicht daran zu gehorchen: Es schrie wie am Spieß und stemmte sich gegen diesen jüngeren Opa. Das Kind wird schlecht erzogen sein, jedenfalls hat es noch nicht gelernt, einer Obrigkeit zu folgen. Das ist natürlich in diesem Alter klar, das Kind hatte vermutlich auch noch nie etwas von Paulus gehört und konnte noch nicht lesen. In ein paar Jahren aber kommt es zur Schule und dort steht längst in den modernen Kompetenzkatalogen, die inzwischen sogar die Grundschulen erobern, was Sache ist.

Es folgte der Disput: Er solle jetzt weggehen, er selber sei kein Staatsanwalt sondern ein Anwalt der Kinder und er drehte wieder das Karussell. Die übrigen Eltern schwiegen, auch die Ordnungshüter schwiegen; die Kinder siegten, blieben aber seit diesem Vorfalls auffällig zurückhaltend. Die Tochter des alten Opas bemerkte noch, dass er peinlich sei.
Wie schützen wir die Kinder vor diesen Menschen, die außer dem Staat so gar nichts mehr im Kopf haben?