Aufklärung ist gefährlich

Julian Assange erlebt es aktuell


Julian Assange wollen sie abholen, die Führer der westlichen Allianz verlangen das. Es ist unerträglich und alle schauen zu, müssen zuschauen; das Recht verlangt es. Seine Aufklärung bestand darin, dass er uns sagte, was bereits geschieht. Der Grund, dass es geschieht, führt uns zusammen. Deshalb kläre ich auf über den Grund, das bin ich ihm schuldig; er leidet.

Edward Snoden leidet noch nicht. Noch konnten die Führer der westlichen Allianz ihm nicht habhaft werden; Russland gewährt ihm Aufenthalt, noch ist er sicher. Deshalb wollen sie ihm das Brot nehmen, das er täglich braucht in der Fremde, in der er auch nicht arbeiten kann, um für sich das Feld zu bestellen. Die Richter der westlichen Wertegesellschaft besorgen ihr Geschäft. Sie könnten anders, aber wenn es zum Schwur kommt singen sie dann doch das Lied ihrer Brotgeber. Das ist rational, auch Richter müssen essen; auch sie sind letztendlich „proles“, Nachkommen: Ohne eigenen Grund und Boden sind sie Lohnabhängige wie wir alle, weshalb ja die meisten im Chor mit ihnen singen. Das waren sie schon immer, das wussten sie aber nicht. Das Bewusstsein ist bei ihnen ideologisch durch das Bürgerliche Recht bis auf ihre Knochen geprägt.

Das war noch ganz anders bei ihrem philosophischen Protagonisten Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Wie die vorstaatlichen Herren im 18. Jahrhundert besaß er eigenes Land. Auf dem Landgut „La Bréde“ ist er aufgewachsen, danach sieht man ein Leben lang die Welt ganz anders; da glänzte noch das Bewusstsein, war aufstrebend und wollte die einzige Fessel des eigenen Willens, den Klerus, loswerden. Doch dann kam alles anders: Der Fortschritt, die Entdeckung Amerikas, der Reichtum der Welt, verlockte sie und dafür tauschten sie den eigenen Willen gegen den geknechteten Willen Luthers aus. Den Klerus war man los …….

Gut, nicht alle haben freiwillig mitgemacht, bei Manchen musste das Fallbeil nachhelfen.

Der Abschnitt „Aufklärung ist gefährlich“ wurde versehentlich falsch verlinkt und geriet förmlich zwischen die Stühle. Wer bisher meinen mäandernden Texten gefolgt ist wird mir das verzeihen. Der Fehler wird demnächst korrigiert. Vorläufig passt auch der obige Text zu den Stühlen:

Weil sie alle auf ihren Stühlen sitzen bleiben wollen haben sie den Boden privatisiert. Viele wollen das nicht, andere haben sich längst daran gewöhnt Auch darüber muss aufgeklärt werden. Das verlangt das Recht nicht.

Schlimm ist, dass viele geglaubt haben, dass der Staat es richten könne wenn nur der Boden verstaatlicht würde. Das ist ein tragischer Irrtum. Herrenlosen Boden aber können Viele sich nicht vorstellen; deshalb schreibe ich.

Sie privatisieren allen Boden, dem sie habhaft werden können; das Recht erlaubt es. Das war der Grund der Niedertracht der Moderne. Deshalb konnten sie sogar Konzentrationslager und Gulags errichten ohne zu fragen. Auf diesen Böden stand jeweils ihr Stuhl und sie allein verfügten über den Boden. In der Postmoderne ist diese Niedertracht selbstverständlich geworden. Sie errichten erst einmal keine Konzentrationslager mehr, jedenfalls nicht hierzulande, dafür hierzulande perfekt eingerichtet für Tiere; den Zusammenhang erkennen sie nicht. Sie sitzen dort auf dem Stuhl, sie stehen nicht auf.

Für die Sicherung der Privatisierung des Bodens und zur Unterwerfung weltweit des Grund und Boden unter das Privatrecht, die zwar nicht herrenlos aber noch Völkern gehören, unterhalten sie inzwischen Heere von Söldnern mit modernsten Waffen. Diese gehen stets ihrem Fortschritt voraus, tragen Bombenlasten inzwischen in fernste Länder damit dort kein Feind sich mehr aufhalten kann. Auf diesen haben sie ihre Waffen gerichtet wie immer, wenn sie vorwärts marschieren. Diejenigen, die auf den Stühlen sitzen, huldigen ihnen und haben versprochen, sie mit ihren Stimmen zu unterstützen. Mit ihren Stimmen, die mit den Kreuzen auf Stimmzetteln der Staatsvölker geschaffen werden, verschaffen sie den Militärs die Legitimation, die diesen längst erlaubt, alles zu töten, wenn diese Feinde nur dieses Recht auf Privateigentum an Boden in Frage stellen. Egal wo diese ihre Feinde leben, diese wollen wenigstens leben dürfen: Sie sprechen doch nur aus was sie erkennen und dieses Erkennen in aller Bescheidenheit dem westlichen Lebensgefühl vorziehen.

Selbst die kritischen unter den Aufklärern haben das nicht begriffen, weil sie nicht zu den Menschen zählten, die unter die Stühle verwiesen wurden. Sie waren privilegiert und konnten zwischen den Stühlen sich bewegen; auf denen sie selber nicht Platz nehmen; sie sind ungebunden. Die da, die unter den Stühlen lebten, besorgten ihnen die Lebensmittel. Diese Aufklärer behaupteten und behaupten immer noch, dass es allein auf den Besitz der Produktionsmittel ankäme, die in den Händen einzelner, die auf besonders komfortablen Stühlen sitzen, der Grund der ständigen Schinderei seit der Moderne sei. Dass man nur selbst auf diesen komfortablen Stühlen Platz nehmen müsse und die Staatsmacht dafür vorher austauscht, damit die Gesetze entsprechend geändert werden: An diejenigen, die da unter den Stühlen saßen, haben sie nicht wirklich gedacht. Trotzdem haben die da unten geglaubt und es probiert. Und war es nicht das Trauma der Moderne, dass die Geschichte mit den Stühlen dann doch ganz anders verlief, als sie die Sache besorgten? Deshalb sprechen sie kaum noch davon und ich wiederhole: Das ist das Wesen der Postmoderne.

Ich sage es deshalb auch immer wieder: Solange der Boden nicht wieder herrenlos wird, so dass keiner mehr ungefragt einen Stuhl auf den Boden hinstellen kann, solange wird der Streit weiter gehen und die Abhängigen werden unter den Stühlen nicht hervortreten können. Diese Abhängigen werden es auch nicht vergessen; ihr täuscht euch: Da gibt es keine Revolutionen mehr.

Aber heute muss ich hinzufügen und deshalb ruhe ich nicht mehr. Wir wissen es inzwischen: Die da auf den Stühlen verbrennen mit unserer Hilfe den Planeten, weil sie für ihren Wohlstand, gar nicht anders können. Sie brauchen ihn, weil sie auf den Stühlen sitzen und deshalb uns zwingen, für diesen Wohlstand zu arbeiten. Unter den Stühlen sitzen die Abhängigen und nähren sich von dem Brot der Reichen, das sie übriglassen wenn sie gehen. Sie gehen schlafen und sitzen morgen wieder da: Irrt euch nicht.

(wird fortgesetzt ) Zurück