Spinoza. Philosophie der Befreiung. Philosophie der notwendigen Arbeit zur Bewahrung der Schöpfung.
Dieser Weblog wird aktuell eröffnet.
Die „Pest des Protestantismus“, eine Formulierung in Anlehnung an die Formulierung der „Pest des Judentums“ bei Erasmus von Rotterdam, wird als Hindernis eines erfolgreichen politischen Kampfes gegen die fortschreitende Klimaveränderung hier behauptet.
Diese Behauptung muss eigentlich die Gemüter der Menschen bewegen; sie ist ungeheuerlich.
Aber es kann sein, dass sich die Gemüter nicht mehr bewegen. Zu lange ist es her, als sie sich noch bewegt haben; die Säkularisierung ist am Ende. Die Konsumgesellschaft hat inzwischen vollständig die unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen untereinander abgelöst.
Dieser Weblog beginnt fragmentarisch und wird fortgesetzt, wenn die Leser*innen sich an diesem Weblog durch Kommentare aktiv beteiligen. Der Autor versteht sich bei dieser Behandlung der Sache selbst, der Befreiung des Menschen von politischer Herrschaft, nicht als ein Prediger in der Wüste. Er ist wie alle, wenn es um eine Gesellschaft der Freien und Gleichen geht, Lernender; er braucht die Stimmen anderer.
Erstes Fragment: Karl Marx
Religion als Opium des Volkes
Für
Deutschland ist die Kritik der Religion im Wesentlichen beendigt, und
die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.
Die
profane Existenz des Irrtums ist kompromittiert, nachdem seine
himmlische oratio pro aris et focis widerlegt ist. Der Mensch, der in
der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermenschen
suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht
mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst nur den Unmenschen zu
finden, wo er seine wahre Wirklichkeit sucht und suchen muss.
Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das
religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes
und in einem die Protestation gegen, das wirkliche Elend. Die
Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt
einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist.
Sie ist das Opium des Volks.
Die
Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes
ist die Forderung seines wirklichen Glücks: Die Forderung, die
Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die
Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die
Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales,
dessen Heiligenschein die Religion ist.
Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche. Die Kritik der Religion enttäuscht den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.
Es
ist also die Aufgabe der Geschichte, nachdem das Jenseits der
Wahrheit verschwunden ist, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren.
Es ist zunächst die Aufgabe der Philosophie, die im Dienste der
Geschichte steht nachdem die Heiligengestalt der menschlichen
Selbstentfremdung entlarvt ist, die Selbstentfremdung in ihren
unheiligen Gestalten zu entlarven. Die Kritik des Himmels verwandelt
sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Religion in die
Kritik des Rechts, die Kritik der Theologie in die Kritik der
Politik.
.....
Die
Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste
Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen
Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein
erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches
Wesen ist, Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als
durch einen Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten
Hundesteuer: Arme Hunde! Man will euch wie Menschen behandeln.
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Zweites Fragment: Spinoza - Ethik
Drittes Fragment: Theologisch-politischer Traktat
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