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Alfred Sohn-Rethel

Ein Aufklärer über die Postmoderne, die zu seinen Lebzeiten im Grunde noch vor ihm lag.

Bitte noch etwas Geduld. Sie sollte ansich im Jahr 1945 enden, stand jedoch unter der Schirmherrschaft der Alliierten und endete deshalb nicht. Zuerst müssen aber rechtliche Fragen zur Veröffentlichung des Aufsatzes von Alfred Sohn-Rethel und vieler Verlinkungen noch geklärt werden. Alles besstimmen heute die Juristen und im Besonderen mit dem europäischen Urheberrecht. So einfach ist das nicht mehr, Texte aus dem Internet hier zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen. Denn überall lauern Gefahren, überall lauern die Juristen.

Der Aufsatz von Sohn-Rethel wurde im Internet gefunden und so kann dieser erst einmal (vermutlich) verlinkt werden. Unter https://epdf.pub/warenform-und-denkform-aufsatze.html sollte er vollständieg zum Studium heruntergeladen werden.

Bevor nun zum Inhalt des wertvollen Aufsatzes „Warenform und Denkform“ gearbeitet wird, soll von der Formseite her die elementaren Grundlagen erläutert werden. Das Recht, das in erster Linie dazu da ist, die gegebenen Verhältnisse mit aller Gewalt zu sichern, auch wenn diese Verhältnisse in erster Linie Ursache ist, dass das allgemeine Klima sich inzwischen auf einen Punkt hinbewegt, der ein Zurück zu lebenstauglichen klimatischen Verhätnissen bald nicht mehr zulässt und die beginnenden Völkerwanderungen weltweit zeugen eindrucksvoll davon. Dabei tritt die Ursache, das Privateigentum an Boden, gar nicht direkt in Erscheinung,, aber einfach zu verstehen ist:

Dialektik findet bekanntlich auf der Formseite statt und diese beherrschen die Aktivisten der staatlichen Exekutive und seine Advokaten hervorragend. Das ist ihr Terrain, da kennen sie sich aus und die bestellten Richter kennen im Grunde bei der Eigentumsfrage an Grund und Boden keine Gnade: Gnade sei eine Sache der Menschen, der Religionen vielleicht; so etwas verbiete förmlich das Gesetz. So war das immer und eindrucksvoll dokumentiert der Film von 1971, der besser als sein postmoderner Nachfolger "The hidden life" über Franz Jägerstetter diese einfache Wahrnehmung, die mit dem NS-Regime auch gar nichts zu tun hat und dort unter dem Nationalsozialismus nur aufblühte. Hier war die Form auf banale Art und Weise wirksam, dass Hannah Arendt sogar von der Banalität des Bösen geschrieben hat, die immer in Form des Rechts auftrat, die im Einzelfall oft nur zu spät und wenn nötig dann nachträglich besorgt wurde. Das wünschte er sich anders, da müsse man daran arbeiten, soll Alfredo Rocco, Justizminister unter Mussolini im faschistischen Staat Italiens gesagt haben. Er erkannte gar im Rechtsstaat die Krönung des Faschismus. Darüber spricht man nicht mehr öffentlich. Rocco ahnte damals nicht, dass sein Faschismus eine Zeit erleben wird, in der nicht ganz so unverblümt gesprochen und geschrieben werden kann. Längst aber werden wieder auch die Ankläger angewiesen; alle sind ihm wieder verpflichtet: Seine Richter nährt und pensioniert er, wählt sie aus und bricht gegebenenfalls den Stab über sie; das muss zur Unterwerfung reichen und sie müssen nicht in Beugehaft genommen werden. Sie leben in Beugehaft wie wir alle im Grunde solange wir Staatsbürger sind in Beugehaft leben. Wir tun nur so als litten wir nicht darunter. Wir leiden ohnehin nie öffentlich in einem Staat, der nur einzelne Staatsbürger kennt und dem jeder kollektive Zusammenschluss verdächtig ist. Solange wir gehorchen, einzeln und ohne Zweifel, bleibt er freundlich. Überall in den modernen Staaten werden jetzt Kundenzentren geschaffen und Kundenbetreuer ausgebildet. Auch das bedarf der Form, förmlicher Höflichkeit, die viele vergessen lässt, dass es sich noch immer um den Obrigkeitsstaat handelt, der jetzt, modern geworden, Kundenzentren schafft und den der Einzelne sofort wieder spüren wird, wenn er ihm die Treue und den Gehorsam verweigert. Dann sind wir ausgemacht und er zeigt uns sein wahres Gesicht und wird uns treten: Wie Chelsea Manning täglich getreten wurde, obwohl ihre Strafe, die 35 Jahre dauern sollte, vom früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Obama erlassen wurde. Das nützte ihr aber nichts. Jetzt unter einem neuen Präsidenten musste sie viele Monate in Beugehaft sitzen. Sie dauerte lange und zynisch wie mancher Richter ist, brummten sie ihr jeden Tag noch eine ordentliche Geldstrafe auf, in der sie das Schweigen der Freiheit vorzog: Diese Frau sollte sich nicht mehr erheben. Dafür wollte sie am Ende selber sorgen.

Der Staat kann sich immer sicher sein, dass der kantische Pöbel, den der Staat „sein Volk“ nennt, nicht hinschaut. Er weiß, dass sich sein Volk dafür nicht interessiert: Im Namen des Volkes tritt er, in welchem Namen denn sonst? Er macht sich die Hände nicht schmutzig. Die Wenigen, die hinschauen, verzweifeln, wie Chelsia Manning am Ende verzweifelt war und sich das Leben nehmen wollte. Weil es wahr ist, was der Staat sagt. Er kennt sein Volk.

Aber wie Chelsea sollten die Anderen, die Wenigen, eher verhungern, als ihr offensichtlich barbarisches System zu würdigen: „Der Henker erdrosselte den Kardinal mit einer Seidenschnur, die zerriss. Der Henker musste sein Werk ein zweites Mal beginnen. Der Kardinal schaute den Henker an, ohne ihn eines Wortes zu würdigen“ (Camus).