Erste Seite: Weihnachten 2020. Der Heiland ist geboren. Dort in das House of the Risin'Sun ist er eingezogen als er nicht mehr Jesus, sondern Christus genannt wurde. Zur Familie im Obergeschoss ist er eingezogen. Dort wohnen die Seinen. Sie sind irrational und dulden das Böse. Im Erdgeschoss wohnen Katholiken, die haben Heiligenbilder an der Wand, die verehrt werden. Sie behaupten, rational zu denken, obwohl sie unter anderen Bildern ein Bild von Franz Jägerstetter und Thomas Morus an den Wänden hängen haben, die einmal unter uns lebten und heilig gesprochen wurden, um nur diese beiden großen Heiligen zu nennen. Vor die Bilder von Giordano Bruno und Janusz Korczak haben sie ein schmales Holzbrett befestigt und darauf Rosen gestellt, die täglich frisch und solange dort ausgewechselt werden, bis auch sie heilig gesprochen werden. Beide sind Stachel im Fleisch der römisch-katholischen Kirche. Zu denen wird dieser Christus nie hingehen. Dem Bruno haben sie alle Knochen gebrochen und nie könnte er mehr aufrecht stehen, wenn dieser Christus ihn auferstehen lassen würde. Ihm nützt sein Jüngstes Gericht nichts wenn er kommen
wird zu richten die Lebendigen und die Toten. Er hätte ihm im Jahr 1600 nicht die Knochen brechen sollen.
Den Schergen, die alle Waisenkinder, die Janusz Korczak anvertraut waren, in die Gaskammer begleideten, lief Janusz mit dem jüngsten Waisenkind fröhlich musizierend voraus und er zögerte keinen Augenblick, seine Kinder noch im Todeskampf aufzuheitern, damit das Sterben für sie Erlösung ist. Erlösung von einer Gesellschaft, die dieser Erlöser Christus über die Jahrhunderte hinweg geschaffen hat. Eine Gesellschaft, in der missliebige Gruppen schon immer von Schergen geführt werden und die immer am Ende der Führung die geführten Gruppen verliesen und für die Besorgung des Endziels, dieses meist Anderen überließen; die machten sich die eigenen Hände nicht schmutzig: Das erledigten die Deppen, die nach wie vor in den Gesellschaften systematisch herangezogen werden. Dafür sorgen die Schulen.
Da wollen die Kinder, nachdem sie Vertrauen allein in Janusz Korczak gefunden haben, nicht hin. Die bleiben
lieber für alle Ewigkeit tot, wie auch Jesus für alle Ewigkeit tot blieb. Sie bleiben bei ihm. Wir sollten, um uns nicht zu Deppen machen zu lassen, mit unseren Kindern nur bei Matthäus und Lukas, keinesfalls aber die Apostelgeschichte lesen, die ist des Teufels. Natürlich werden in diesen Büchern heute ohnehin nur noch vereinzelt gelesen. Heute lesen sie Ziel- und Leistungsvereinbarungen. Diese aber bedeuten die Krönung des Teufels.
Die in diesem Erdgeschoss glücklich lebenden Menschen gehorchen deshalb ihm nicht. Da hilft auch ein Rauschebart nichts. Die sehen ihren Jesus nackt wie die Juden früher, die ihn ans Kreuz geschlagen haben und deshalb auch nackt sahen. Dort am Kreuz starb er und hatte noch die Dornenkrone auf. Dieser Christus, der jetzt im Obergeschoß wohnt, starb nicht und der kannte keine Dornenkrone. Der hüllte sich in Purpur und Seide und über ihm schwebt der Vater. Nur Maria Magdalena war in seinem Christuserleben wahr. Sie war seine Freundin. Sie blieb bei ihm und ließ sich später von Paulus verführen. Das war nicht schwer für Paulus. Maria Magdalena war eine Hure. Ein Bild von ihr hängt auch in einem separaten Zimmer im Erdgeschoss. Das wissen die nicht die da im Obergeschoss wohnen. Die wissen wenig, die glauben alles. Die glauben, wie alle Protestanten und Huren glauben. Die wissen einfach nichts. Die wissen nichts anderes. Die hören auf ihn, diesen Paulus von Tarsus, dem Schöpfer des Himmels und der Erde und die Huren beten, die sind anders, die haben keine Chance. Dieses Bild von Paulus hängt nicht in der Wohnung im Erdgeschoss. Das ist kein Heiliger, das ist ein Schuft.
Das Gejammer, das aus dem Souterrain in den verwilderten Garten dröhnt, das Gejammer dieses gefallenen Sohnes, diesem armen heruntergekommenen Kerl, der, obwohl katholisch, das Geschäft der Protestanten besorgte, wollen die da oben nicht hören. Das begann an jenem Tag, als er dort unten einzog. Da verschloss dieser Christus das Fenster und die im Obergeschoss hörten ihn deshalb nicht mehr wie er einmal schrie: "Oh Mutter, du kannst helfen. Ich brauche deinen Rat. Du kannst bestimmt verzeihen, das Böse, das ich tat. Verkauft das Haus, das mein Sonnenschein war. Für mich bleibt es das schönste Haus, denn da bin ich daheim." Als die im Erdgeschoss das hörten, riefen sie zu ihm hinunter, er solle sich keine Sorgen machen. Nie werden sie das Haus verkaufen. Das Haus sei ihnen Gut, wie es auch ihm Gut sei. Und er, ganz unten, schloss jetzt auch sein Fenster- Ruhe kehrte ein und er vertraute.
Das steht natürlich nicht im Drehbuch. Der vollständige Entwurf wurde nur in Gedanken geboren und war an diesem Heiligen Abend noch nicht aufgeschrieben. Zügig müssen nun die Linien, denen das künftige Schreiben folgt, deutlich skizziert werden. Die Wahrheit könnte sonst an Schärfe verlieren und am Ende doch derart unscharf werden und ins Protestantische, gar ins Politische umschlagen. Die Pest ist immer gefährlich und ansteckend wie dieses Corona gefährlich und ansteckend ist. In beiden Fällen hilft kein Gott, da helfen nur diese Linien. Am frühen Morgen des 25.12.2020 wurden die Linien wahrhaftig geboren. Warum sie ausgerechnet an diesem Morgen geboren wurden, weiß der Schepperle. Werdet deshalb bloß nicht religiös, wie der Autor des Drehbuchs keinesfalls religiös ist, sondern nur Gott-gläubig. Das aber entspricht eher der Vernunft, wahrer Vernunft.
Die Niederschrift des Drehbuchs wurde rudimentär am 1.01.2021 fertig. Das Drehbuch wird noch durch weitere Szenen ergänzt. Anregungen sind willkommen.
Eva-Maria, die Lebenspendende, die Reine: Sie ist katholisch, natürlich und sehr schön. Egal, ob geschminkt oder am Morgen. Sie war noch Kind und gläubig, katholisch gläubig, hatte ein weiße Kleid an als sie mit 15 Jahren in der Bronx, kurz nachdem sie gerade feierlich ihren Firmungsspruch aufgesagt hatte, vergewaltigt wurde. Nachdem sie Hannah zur Welt brachte wurde sie vom gleichen Täter wieder auf dem Friedhof, der vor der Kirche lag, vergewaltigt. Ihre zweite Tochter Jenny wurde geboren. Sie blieb mit ihren zwei Kindern in der Bronx und lernt über den Streit, der ihr vom Jugend- und Sozialamt aufgedrängt wurde und der im Vorwurf gipfelte, weshalb sie sich nicht des Rechts auf Abtreibung bediente, das doch gesetzlich klar geregelt ist, diesen geheimnisvollen und stets fröhlichen Michael kennen. Er klärt sie über den Frieden und das Recht auf. Nicht unbedingt gottesgläubig, aber ein fest geprägter Humanismus leuchtet aus den Augen von Eva-Maria. Sie ist arm.
Sie lebt in der Bronx, auch ihr Vergewaltiger lebt in der Bronx und sie sieht ihn jetzt wieder öfters. Immer schaut sie ihn an. Er schaut immer weg. Das unterscheidet sie grundsätzlich. Die Bewohner der Bronx schützen sie. Sie ist heute nah- wie unnahbar. Ihre natürliche Lebensbejahung strahlt ihr förmlich aus den Augen.
Keuschheit kennt sie nicht. Aber die unbefleckte Empfängnis Marias ist ihr mehr als Gebot. Allein ihre Armut schütz sie heute und die Armen, die in der Bronx mit ihr sind, bieten ihr vollkommenen Schutz. Eine Frau mit Kindern lebt immer geschützt in der Bronx. Dort herrscht das Bürgerliche Gesetzbuch nicht, dort herrschen ungeschriebene Gesetze. Das bedeutet aber keinesfalls, dass keine Ordnung herrscht. Die Ordnung ist nur völlig anders. Heute begegnet sie in der Bronx oft ihrem Vergewaltiger. Er ist arm wie sie und versucht, ohne jemals mit ihr gesprochen zu haben, das Geschehene ungeschehen werden zu lassen. Immer wieder stecken ein paar 5 Euro-Scheine in einem Kuvert
kommentarlos in ihrem Briefkasten.
Alles würden sie für Eva tun. Sie wissen es nicht, aber sie ahnen, dass der Schutz, den sie ihr bieten, ihr eigener Schutz, die Verteidigung ihrer eigenen Würde ist, die sie mit Eva bis auf´s Messer verteidigen.
Eva-Maria wird Paulus kennenlernen, der fasziniert von ihr ist, aber diese Faszination gleicht eher der eines superreichen Menschen vor einem sehr teuren Bild. Dort steht er und sagt, dass er alles tun will, um in den Besitz dieses seltenen Bilds zu gelangen. So will auch er Eva-Maria, die er in der Öffentlichkeit penetrant "seine Ev" nennt, besitzen. Nicht beherrschen, nur besitzen will er sie. Er weiß, dass er diese natürliche katholische Schönheit niemals beherrschen kann. Er könnte sie nur zerstören.
Wie sich das alles verhielt, weshalb Namenlos in die göttliche Komödie eingeführt werden muss und am Ende Eva-Maria alles gewinnt, was man in einer göttlichen Komödie überhaupt gewinnen kann, ist dem späteren Film vorbehalten. Nicht alles darf verraten werden: Geheimnis des Glaubens. Die Spannung würde sonst sterben.
Michael, einem Erzengel gleich: Er kennt nur das Gut. Die Güter und das Böse erkennt er. Das bloß Gute, mit dem sich das Böse oft nur tarnt, das verachtet er. Einer Diskussion über eine Güterabwägung zwischen dem Gut und den Gütern verweigert er sich. Im besten jungfräulichen Alter dient er nur dem Gut. Das Böse bekämpft er gnadenlos.
Er hat eine XR-Rebellengruppe gegründet und viele der Seraphinen, die meist um ihn sind, argwöhnen, ob Michael in dieser Sache zu sehr den gefallenen Menschen vertraut. XR sei seine Achillesverse sagen die Seraphinen. Andere sagen, sie sollten ihm vertrauen. Ganz ohne die Gefallenen werde es vielleicht auf der Erde auch nicht gehen. Viele Gefallenen haben sich bei allem Elend den eigenen freien Willen und ihre menschliche Würde bewahrt; sie trotzen dem Rechtspositivismus und sind deshalb auch gefallen. Allein die
Schöpfung müsse bewahrt bleiben und nur darum gehe es. Es gehe nicht um die Menschen. Gott braucht die Menschen nicht. Er hat die Menschen erschaffen, aber er braucht sie nicht. Seine göttliche Liebe erweist sich dadurch, dass sein Wille auch beinhaltet, dass diese Geschöpfe sich frei, für ihn oder gegen ihn, entscheiden können. Keinesfalls sind sie ihm für die Erhaltung seiner Schöpfung auch nur im Geringsten verpflichtet: Die Freiheit, frei zu sein, ist wahrhaft.
Dieses göttliche Dogma müssen die Menschen seit Gott sie erschaffen hat selber tagtäglich vertreten. Sie können sich für oder gegen seine Natur entscheiden. Mit der Einführung eines zivilen Gesetzbuchs führten sie die Menschen weltweit in Versuchung, in die Versuchung des Teufels. Er erkannte in Jean-Jaques Rousseau einen für die Zukunft der Menschheit willfährigen Schwächling. Wie er Marion zerstörte, taugte dieser, auch einen Großteil der Menschen zu zerstören, die ihm immer mehr nachliefen und der Teufel ihn leicht als Rattenfänger missbrauchen konnte. Ihn musste nur der Teufel lenken und es geschah, was Michael nicht bedacht hatte: Die Geburtsstunde des bequemen Lebens für Wenige mit dem Recht auf die Ausbeutung der Schätze der Natur. Auf der Grundlage eines neuen Gesetzbuches wurde das göttliche Dogma außer Kraft gesetzt und ein neues Dogma, das bürgerliche Recht, besorgte, dass sich der Mensch der Natur insgesammt bedienen konnte. Ein Irrationalität tödlichen Ausmaßes brach sich Bahn. Hätte Michael das auch nur geahnt, er hätte diesen Engel Luzifer mit all seinen Heerscharen im Himmel gehalten und alles getan, dass dieser nie die Erde auch nur hätte berühren können. Michael irrte, Gott aber bewies seine unermessliche Liebe zu den Menschen:Sie werden frei nach seinem Willen geboren.
Selbst wenn die Menschen mit der modernen Entwicklung ihrer Selbstsucht, die sich vorallem dadurch ausdrückt, dass einige Wenige ein bequemes Leben auf Kosten der anderen Menschen führen und diese Eliten technologisch in die Lage versetzen, einmal den ganzen Planeten Erde in die Luft zu sprengen, Gott würde zusehen; Michael würde zusehen. Die Menschen haben die Sache mit Gott
gehörig missverstanden. Über diese Missverständnisse tauschen sich die Seraphinen inzwischen jede Nacht aus. Alle versammeln sich für ein paar Momente auf der Wiese in einer Waldlichtung. Michael beobachtet sie immer, bevor er selber zu ihnen kommt. Er befürchtet, dass sie angesteckt werden könnten von den Lügen, die auf der Welt seit seinem Fehler herrschen. Den Teufel hat er auf der Erde allerdings noch fest im Griff und tut alles, um die Menschen über seinen Fehler, über den Teufel, aufzuklären. Er kann wie alle Seraphinen nur rational denken und mit ihm können sich alle das zunehmend irrationale System der Menschen nicht erklären. Der Teufel scheint schlauer als alle Seraphinen zu sein. Sie sehen täglich wie der Mensch lebt und keiner außer Michael ist deshalb mehr bereit, wie er tagtäglich unter die Menschen zu fallen und wahrhaftig dort zu helfen. Sie haben Angst, dass ihre Seele Schaden nehmen und sie sich von diesem Bakterium, das im 16. Jahrhundert die Pest des Protestantismus auslöste, anstecken könnten; sie lieben den Menschen. Sie argwöhnen deshalb oft dem Michael, weil er unabhängig von den Geschehnissen auf der Erde sich immer wieder und trotz der eindringlichen Warnungen der Übrigen auf die Erde fallen lässt und nicht nur den Teufel besucht. Dieser fürchtet Michael. Dass sich Michael vorwiegend in der Bronx aufhält, versteht der Teufel nicht. Dort in der Bronx hat er schlechte Karten. Die Menschen in der Bronx leben wahrhaft. Das Gesetz interessiert sie nicht, bei ihnen herrschen andere Gesetze.
Alles was er hat schenkt er den beiden Kindern von Eva-Maria, Hannah und Jenny. Er wurde von den Kindern geliebt, als diese noch in der Bronx bei ihrer Mutter lebten. Es schien immer, als liebten sie ihn mehr als das bei einem natürlichen Vater beobachtet werden kann und dass diese Liebe geheimnisvoll wahr ist. Michael ist weiblich. Michael kennt keine Arbeit, er scheint nur Eva-Maria und diese Kinder zu kennen. Die um ihn sind, die Seraphinen, liebt er auch. Den Kindern hat er aus dem Markusevangelium vorgelesen: „Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch lassen sie sich heiraten, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.“ Sie sahen in Michael einen wahrhaften Engel, in den sich Eva-Maria, ihre Mutter, verliebt hat. Sie kann aber die Liebe zu ihm nicht zeigen
Michael nähert sich ihr nicht, ist nur wie alle fasziniert von ihrer natürlichen Schönheit. Neben all den alltäglichen Sorgen, die im Wesentlichen den Lebensverhältnissen, die in der Bronx herrschen, geschuldet sind, lieben sie gemeinsam das Leben, das Brot und den Wein. Dass das Baden im großen klassizistischen alten Spingbrunnen verboten ist, stört die beiden nicht. Wie früher noch mit den Kindern baden sie und Eva-Maria konnte das Rätsel nicht lösen, weshalb Michael immer just um die Ecke kam, wenn sie sich und die Kinder nackt auszogen und in diesem Brunnen badeten. Man könne die Polizei bestellen, Michael würde da sein, wenn sie auch dort baden wollte. Sie hat es ausprobiert. Sie wollte nicht baden, hätte gar nicht baden können und ging mit ihren Kindern zum Brunnen. Michael kam nicht.
Die Geschäftsstadt meiden sie. Michael hat sie noch nie betreten. Eva-Maria wundert sich darüber und kann ihn in dieser Konsequenz nicht verstehen.
Täglich spüren sie die Ordnungsmacht in der Bronx, die Eva vergessen kann, wenn sie drüben in den großzügigen und schönen Parks sich aufhält. Gerne geht sie in der Geschäftsstadt in die Kinos, obwohl Filme in der Bronx viel billiger zu sehen sind. Aber das demonstrative Furzen und Rülpsen der Männer in den Kinos der Bronx hält sie einfach nicht aus. Lieber verliert sie sich in den Straßenschluchten der Geschäftsstadt, in denen nie die Sonne scheint und verliert sich in den dortigen zahlreichen Kinos mit ihren Träumen. Immer weint sie, wenn sie ein Kino verlässt. Keiner beachtet sie dann und keiner vernimmt ihre schwache Stimme, die nach einigen Minuten zurückkehrt, wenn sie leise Selbstgespräche führt und das Gesehene noch verarbeitet. Daheim in der Bronx vernimmt sie nur ihre völlig nutzlosen Stimmen, wenn sie sich vor der Polizei zur Wehr setzen und am Ende, wenn sie Glück haben, nur geschlagen werden. Nie dringen sie durch. Im Gegenteil: Dass sie ihre Stimmen erheben wird mit geballter Staatsmacht begegnet. Die Güter werden ihnen genommen und die Prozessgebühren können nicht mehr bezahlt werden. Sie geraten in ein unentrinnbares Schuldverhältnis zum Staat und beten zusammen deshalb immer öfters das Vater-unser. Nur du Vater, und meine Kinder und Michael, sind mit mir, ich vergebe aber unseren Schuldigern. Du Vater kannst mich nicht in Versuchung führen, denn Du bist barmherzig. Absage an einen gnädigen Gott, dem Gott Luthers. Immer erinnert sie sich an ein Bild, das bei Michael an der Wand hängt. Das Bild Luthers und ein Messer steckt an der Stelle, an der vermutlich der Maler des Bildes die Brust Luthers nich gemalt hat. Sie pflegte immer zu wiederholen, er solle sich nicht versündigen und immer antwortet Michael, dass es in diesem Fall und wenn es Sünde wäre, sich für die Sünde und gegen Luther entscheiden werde und immer legte er danach diese Musik auf und trank mit ihr ein Glas Wein. Seine armseligen Bude passte überhaupt nicht zu diesem Wein aus dem Languedoc-Roussillon, einer Region, die er stets in katalanisch aussprach. In diesen Momenten liebte sie ihn besonders: Alles würde ich dir geben, wenn ich allein um deinetwillen Leben dürfte. Seine Liebe aber scheint nicht von dieser Welt. Sie weiß das und erfährt das. Seine Natürlichkeit und vorallem Autonomie fasziniert sie, so dass sie es nicht wagt, ihn anzusprechen. Beide sprechen miteinander und beide sind völlig befangen in ihrer Autonomie. Warum er nie betet will sie wissen.
Die Seraphinen. Ein Gutsschloss, viele Zimmer. In den Zimmern Kleidungsstüche von Menschen aus allen Gegenden der Welt. Draußen Stimmen spielender fröhlicher Kinder. Vereinzelte Blutstropfen führen über einen langen Flur nach draußen. Auf der großen natürlichen Wiese befinden sich viele Frauen und Männer, Mädchen und Buben, nackt. Sie spielen miteinander obwohl es Nacht ist. Michael beobachtet sie. Er ist gerade aus dem Wald gekommen, der diese Lichtung ringsrum begrenzt. Bevor er die Lichtung betrat legte er seine Kleider ab. Eine Frau führt ein Gespräch mit einen jugendlichen Seraphinen, etwas Blut rinnt ihr am Bein herunter. Andere Seraphinen stehen dabei und scheinen sehr interessiert an dem Inhalt dieses Gesprächs zu sein.
Zentrale Szene: Ein Mann neben dieser Frau schaut den Buben an (der Bub hat als einzigster der Seraphinen einen leicht erigierten typisch knabenhaften Penis) und wendet sich an Michael. "Michael, er will Absolution. Er hat sein Gelübte gebrochen und bei den Menschen gelesen. Bei den Menschen, die guten Willens sind." Michael wendet sich dem Knaben zu uns erklärt ihm, dass es eine schwierige Zeit für ihn als pubertierender Seraphin ist. Er soll sich bitte seines Geschlechts nicht schämen, schon bald, wenn die Pupertät vorbei ist, werde er wie alle hier geschlechtslos. Du wist deine Schönheit behalten, sorge dich nicht. Er fragt ihn, was er gelesen hat. Bei Nietzsche habe er gelesen und jetzt nicht weiß, was das Böse, wer der Teufel ist. Er müsse es wissen, bevor die Zeit seiner Firmung gekommen sei. Michael lächelte und sagte: "Erzähl mir, was du gelesen hast. Ich werde dir Absolution geben".
Zweite Szene: Ein Seraphin, wunderschönes Gesicht, auf einer Seite "verunstaltet" mit einem Feuermahl. Eine prägnantes Kleidungsstück aus einem der Zimmer des Gutshauses wird etwas auffallend genauer betrachtet.
Spätere Szene in der Geschäftsstadt: Dieser Seraphin hat einen Namen und sitzt mit Franziskus, einem Mann, der dem Papst ähnelt, in einem Cafe zusammen. Der Mann will zurück in die Bronx. Seine Kirche wurde dort von Bewohnerinnen und Bewohnern vor Jahren verwüstet und niedergebrannt. Das Grundstück ist seitdem bis auf die Reste des Fundaments der ehemaligen Kirche verlassen. Die Kinder von Eva-Maria spielten dort früher täglich und Bronxbewohner machten einen illegalen Kindergarten auf diesem verlassenen Grundstück auf.
Zwischenszene: Auf den Ruinen sitzen und stehen verteilt Bronxbewohner. Sie scheinen nichts zielgerichtetes zu tun. Einige drehen und rauchen einen Joint miteinander. Im Hintergrund ertönt das Lied "der Weg".
Zurück: Der Seraphin verspricht ihm, mit Michael in der Bronx
zu reden. Er kenne alle Bewohner der Bronx. Der Mann aber sollte sich alles noch einmal überlegen. Bestimmt kann seine Kirche wieder dort aufgebaut werden. Auf diesen Fundamenten will er eine neue Kirche bauen. Eine Kirche ohne Paulus. Er müsse sich aber im Klaren sein, dass er in der Bronx diesen Paulus nicht von der Kanzel aus predigen kann. Es wäre eine neue Kirche und sie wäre in der Bronx lebendig. Sie wäre stets dort voller Menschen. Nur diesen Paulus sollte er vor allen Bewohnern in die Tonne treten und sich entschuldiegen.
Der Mann, der dem Papst ähnelt, zeigt sich erfreut und eilt hinüber zur Bronx. Er wundert sich, weil es scheint, dass einieg Menschen ist der Bronx ihn erwartet hätte. Er bleibt stehen in sicherer Entfernung. Er weiß nicht, was die wollen. Aber er ist jetzt sicher, dass sie ihn erwartet haben. Im Hintergrund Ausschnitte aus Klaus Kinski, Jesus, der Erlöser: "Jesus ist da"
Zwischenszene: Schwarzer wird erschossen, Tod wo ist dein Sieg? Auch dieser Tod wurde zuvor von einem Seraphinen auf der Wiese erwähnt. Der Polizist, der den Schwarzen erschossen hatte, hat selbst nie eine Chance gehabt, aus der Bronx wieder herauszukommen. Er rast mit seinem Peterwagen viel zu schnell in einer Kurve, knallt gegen einen Fundamentpfeiler der alten Kirchenruine und verbrennt in seinem gejagten Peterwagen, der sofort aufflamm und ihn erlöst.
Zurück: Sein Bischof müsste dem aber zustimmen. Die in der Bronx erkennen die wahren Hirten; das sind Menschen, erklärte später dieser Seraphin dem Michael, den sie am Rande der Bronx in einer Waldlichtung traf und beide liegend in den Himmel schauten.
Der Bub erzählte vom Staat, also sprach Zarathustra. Er fragte, ob die Lügen, die aus seinem Mund, aus dem Mund des Staates kriechen, auch Lügen wären, wenn es sich um einen sozialistischen oder kommunistischen Staat handeln würde. Jetzt setzte sich Michael ins Gras und der Knabe setzte sich auf seinen Schoß. Michael umarmte den Knaben und sagte: Es wären die gleichen Lügen. Sie würden aber noch viel schlimmer wirken. Schlimmer auf die Menschen, die lieber Lügen glauben als die Wahrheit mühsam zu suchen. Die Wege der Wissenschaft sind steil und nur die Fleißigen und Unbekquemen werden diese Pfade erklimmen. Die Wahrheit sei sehr und unglaublich unbequem. Der Staat ist die Lüge. Gott allein ist die Ordnung und die Gesetze müssen die Menschen selber machen. Da mischt sich Gott nicht ein. Gott liebt die Menschen. Er liebt auch die Teufel und trotzdem musst du einmal als Seraphin mir helfen, die Teufel unter den wahrhaften Menschen erkennen und hinunter in die Gesellschaft zu stürzen. Da leiden sie genug. Kein Himmel muss dafür sorgen, dass die Leiden in einer Gesellschaft, die selber die Leiden schafft, noch größer werden. Das haben Matthäus und Lukas doch gelehrt und du weist, dieses Buch der beiden, ihre Berg- und Feldpredigt, habe ich von all der anderen Massenware Buch, die von den Menschen konsumiert wird, ausgenommen. Es ist schwer genug zu lesen und kann nicht konsumiert werden von Menschen, die guten Willens sind. Klar bietet der Teufel auch dieses Buch wohlfeil an und am Liebsten in Paperback, damit es nicht so schwer in der Hand liegt. Wenn die Zeit deiner Firmung gekommen ist wirst du das verstehen und ein wahrhafter Seraphin sein und Gott schauen. Als er sich von Michael trennte schien er glücklich. Sein knabenhafter Penis hing wieder schlaff.
Paulus, ein Geschäftsmann. Sonny-Boy, Pretty Woman, nur umgekehrt. Reich und alles tut er, um die inzwischen 37-jährige Eva-Maria zu besitzen. Kein Besitz scheint ihn zu befriedigen, als er zufällig in der Geschäftsstadt auf sie traf. Jetzt aber und exakt in diesem Moment des ersten von Eva-Maria beantworteten Blicks, will er sie haben, besitzen als sein Eigentum und tut alles darum.
Eva-Maria lernt ihn kennen, wirkt stets fröhlich und geht jetzt öfters hinüber in die Geschäfsstadt. Sie kommen sich näher und er begreift langsam, dass sie ihm Sex verweigert; kategorisch den Sex, den er braucht und sie ihn durch ihre natürliche Keuschlosigkeit zeigt, dass sie Macht über ihn hat. Innerlich ist er längst rasend und sie reizt ihn, wie er noch nie einen Reiz verspürt hat. Alles unternimmt er, um sie zu besitzen. Geld spielt überhaupt keine Rolle und Eva-Maria geht auf seine Bitten ein, wenigstens ihm erotisch zu Diensten zu sein. Sie nimmt sein Geld an, weil Michael drüben in der Bronx eine
Erzwingungshaft droht, die dort immer schmerzhaft erlebt werden muss. Sie verschweigt Michael, woher sie das Geld hat. Michael fragt nicht weiter. Eva verstrickt sich in ein ihr bisher nicht gekanntes privates Schuldverhältnis und lässt sich vor seinen Augen bei einem professionellen Dienstleister in der Geschäftsstadt an den Schamlippen mit einem teuren Brillianten piercen.
Paulus will sie heiraten und bereitet ein großes Verlöbnis vor. Eva-Maria will kirchlich heiraten und nur kirchlich. Sie verachtet den Staat. Paulus erklärt ihr, dass sie dann sein großes Vermögen nicht vollständig erben könne, wenn er einmal tot ist. Er wäre alt und täglich könne der Heiland ihn heimholen. Er besteht deshalb und allein ihr zuliebe auf den Weg zum Standesamt. Er zitiert den Heiligen Paulus. Eva versucht alles, um ihn umzustimmen und Michael unterrichtet sie: Das Gut steht über allen Gütern. Das Gut ist das Wahre. Gott ist alles. Gott ist das Unfassbare. Die Güter sind fassbar.
Sie willigt erst ein als Paulus einwilligt, am Konvertiten-Unterricht teilzunehmen und zum Katholizismus überzutreten. Am Abend vor der Hochzeit besucht er sie zum ersten Mal und völlig überraschend in der Bronx. Er wirft ihr vor, dass sie ihm nie erzählt hat, dass sie hier lebt. Bis zuletzt glaubte er, dass die Straße, in der sie wohnte, in der Geschäftsstadt läge. Er sieht die Umgebung von Eva erkennt sie aber nicht. Er begegnet förmlich zum ersten Mal der Armut, ihrem Reichtum, die für ihn Anmut ist. Er ist verzweifelt. Er bedrängt sie und will den Brillianten sehen. Eva zeigt ihn. Paulus vergisst sich und will sie vergewaltigen: Morgen soll Hochzeit sein, der Herr aber komme heute.
Er schlägt sie. Sie schreit wie um ihr Leben und die Nachbarn kommen sofort und treten die Türe ein, die Paulus heimlich zuvor verschlossen hatte. Sie verprügeln ihn und Eva bittet vergeblich, ihn zu schonen.
Kirsten, eine Prostituierte, bringt den blutenden Paulus zurück in die Geschäftsstadt. Sie pflegt ihn und durchsucht seine Wohnung. Sie spielt die Vertraute und schläft mit ihm. Er ist verwirrt, als er am nächsten Morgen sieht, wie sein Blut an ihrem Leib klebt. Sie küsst seinen Penis, lutscht ihn und wirkt fröhlich. Sie beruhigt ihn: Sie habe das gern getan und er schmecke. Sie treffen sich jetzt regelmäßig und er hält sie aus. Jedesmal lutscht sie seinen Penis. Er genießt das. Während er ihn lutscht, läuft im Fernseher ein Porno.
Ohne das Kirsten jemals was verlangt hat, gibt er ihr Geld und sie nimmt das Geld immer wie beiläufig.
Henning, Bruder von Kirsten, er inspiriert Kirsten, sich alle geschäftlichen Verbindungen von Paulus zu notieren und klärt sie auf über weitere angeblich geheimen sexuellen Wünsche der Männer. Kein Vergleich mehr zu ihrem bisher praktizierten Parkplatzfick. Systematisch zweigt Kirsten einen Teil des Vermögens von Paulus ab und schafft es, dass Paulus überzeugt ist, dass er ein gutes Werk tut. Gemeinsam treten sie in die evangelische Kirche ein. Er überreicht dem Pfarrer eine großzügige Spende und auf dem Heimgang sieht er noch, wie dieser Pfarrer sich einem Schutzbefohlenen zärtlich hinwendet. Kirsten sieht das auch und erklärt ihm: Er verstehe das noch nicht, das sei die Liebe, Geheimnis des Glaubens und Gott wird es richten. Der Mensch darf nicht richten. Sie zeigt ihm das Buch "Richtet nicht". Paulus küsst sie diesmal ganz anders. Er hat verstanden.
Henning arbeitet bei der Bank. Er ist gerade damit beschäftigt, das Konto, das vor Jahren der Vergewaltiger von Eva-Maria eingerichtet hat zu prüfen. Dieser hat vor Jahren ein Konto eingerichtet, auf dem zum ersten Mal zwei größere Summen von anonymen Spendern eingegangen sind. Der Vergewaltiger hat kein eigenes Einkommen, lebt von Almosen und hat das Netzwerk der Armen gegründet. Das Konto des Netzwerks der Armen läuft auf seinen Namen. Eine Organisationsform hat dieser vergewaltiger nicht und deshalb müsse das Konto auf seinen Namen lauten. Jetzt aber, nachdem diese anonymen Spenden eingegangen sind, müsse er nachweisen, woher die Spenden kommen. Solange müsse er das Konto sperren. Henning sagt ihm, er wolle nachdenken um eine Lösung zu finden. Die Gebühr, die er von ihm verlangt, war hoch und erst als der Vergewaltiger unterschrieben hat, sperrt er das Konto. Er sucht Michael auf. Dieser lächelt und schüttelt den Kopf. Er nimmt ihn in die Arme und sagt: "Du hättest nicht unterschreiben dürfen" Der Vergewaltiger weint.
Namenlos, neuer Liebhaber von Eva. Sie kennt ihn schon seit Jahren und er lebt wie sie in der Bronx. Er hat es zu einer eigenen Autowerkstatt geschafft, eine der wenigen Vertragswerkstätten in der Bronx. Er respektiert ihren Willen, unbefleckt in die Ehe gehen zu wollen. Die Kinder Hannah und Jenny sind längst aus dem Haus und sie verschweigt sie. Die Kinder, mit denen er sie oft sah, wären die Kinder ihrer Schwester Christiane gewesen, sagt sie. Namenlos hat viele Ähnlichkeiten mit Michael, zeigt Eva im Gegensatz zu Michael aber sein starkes Interesse an körperlicher Nähe und erzählt ihr, dass nur durch den ehelichen gottgefälligen Beischlaf Erfüllung erreicht werden könne. Darüber spricht sie auch mit Michael, den sie gegenüber Namenlos nicht erwähnt. Sie weiß nicht, weshalb sie unbedingt mit Michael darüber sprechen will. Gegenüber Namenlos sagt sie, Gott habe ihr über die Liebe Nachts alles mitgeteilt. Namenlos fordert als Ersatz des Beischlafs nun wie Paulus zuvor eine erfüllende Erotik vor der Ehe und begeistert Eva davon. Namenlos berichtet Eva-maria aus dem Konvertitenunterricht, den er seit Wochen stets nach der Arbeit besucht. Sie hätten über das Leben des Heiligen Augustinus gesprochen und Texte von ihm gelesen. Er habe seine Sexualität vollkommen beherrscht und lehrte, dass selbst der Samenerguss bei der Ehefrau ohne sexuelles Erlebnis erreicht werden solle. Das könne er bestimmt nicht und er wolle zwar das sexuelle Erleben beherrschen, auf ein erotisches Erleben aber nicht verzichten. Es sei das Salz, dass dem Beischlaf in der Ehe, nachdem Gott sie gesegnet und geprüft hat, zu einem wahren Wunder machen würde. Erst durch die Beherrschung, mit eregiertem Penis die Pforte des Himmels freiwillig nicht zu betreten, würde die Ehe vor Gott geheiligt werden. Eva glaubt und lässt sich von einem Hinterhof-Piercer den Brillianten entfernen. Sie schreit vor Schmerz und Nachbarn werden aufmerksam und treten die Türe ein.
Exkurs: Eva erholt sich. Abends ist sie allein und Ruhe kehrt in ihr Zimmer ein. Jetzt erst, als sie ihre Wunde versorgt, bemerkt sie, dass der Brilliant verschwunden ist.
Namenlos kommt völlig überraschend nicht am nächsten Morgen. Er wollte kommen. Keiner weiß, wo Namenlos ist. Eva-Maria ist allein. Michael besucht sie. Dieser aber interessiert sich nicht für Brillianten. Er erzählt, dass er gesehen habe, dass Namenlos sämtliche Werbung an seiner Autowerkstatt entfernt und auf seinem kleinen Schrottplatz hinter der Werkstatt einen Platz eingerichtet hat, auf dem die Bewohner der Bronx ihre unnützen elektrischen Geräte entsorgen könnten. Ein schwarzes, vielleicht dreizehnjähriges Kind würde dort die elektrischen Geräte zerlegen und die Teile sortieren. Das Kind habe ein kunstvolle Plakat gemahlt, das über die Gefahr und das Verbrechen von Laubbläsern aufklärt. Es habe ihm erzählt, dass allein am heutigen Tag 15 Laubbläser abgeliefert wurden und 3 davon noch original verpackt gewesen waren. Es habe ihm Freude bereitet, diese zu zerlegen. Auch viele TV-Geräte und Stereoanlagen wären abgegeben worden. Einige der Menschen, die elektrische Geräte anlieferten, hätten sich sogar entschuldigt und ihm Geld für die Entsorgung gegeben. Sie sagten, dass die Geräte intakt sind, das Kind aber bitte sie wirklich auch entsorgen solle und ob sie sich darauf verlassen könnten. Warum sie es mit dieser Frage beleidigen, fragte es dann die Spender. Immer hätten diejenigen, die so fragten, das Kind wortlos in den Arm genommen und ein Mann weinte als er das Kind in den Arm nahm. Das Kind sagte ihm, dass es dieses Geld benötige. Ihr Vater hätte noch keinen Entsorger für die zahlreichen Elektrolytkondensatoren gefunden, die in den elektronischen Geräten verbaut sind. Immer wenn er die Entsorgungsanlagen dieser Recycler besuchen wollte, lehnten diese eine Entsorgung komplett ab.
Der frühere Schuster der Bronx habe bei der Kaufhauskette in der Geschäftsstadt gekündigt und in seiner Wohnung wieder seine alte frühere Schuhwerkstatt eingerichtet. Er schläft jetzt in der Küche. Seine kleine Mietwohnung sei für den Betrieb seiner Werkstatt viel zu klein, er könne sich aber beschränken und auf Bequemlichkeit verzichten. Er lebe jetzt eben in der Küche und im Schlafzimmer arbeite er. Er fände das völlig in Ordnung und die Menschen in der Bronx werden ihn beim Vermieter nicht anzeigen; da sei er sich völlig sicher. Auf meine Frage, weshalb er sich da sicher sei, lachte er und sagte: "Michael, du weißt doch wo wir hier leben? Das ist die Bronx." Sein alter Eckladen, der seit er in die Geschäftsstadt gewechselt hat leer steht, könne er nicht mehr anmieten. Der Eigentümer des Hauses bestehe auf einen Gewerbemietvertrag und er wolle nie wieder einen Vertrag unterschreiben. Auch die Unterschrift unter einen Wohnungsmietvertrag schlösse er gegenüber dem Eigentümer des Hauses aus. Solch ein Lügenpapier würde er erst recht nicht unterschreiben: Er wohne doch dort gar nicht und eine Lüge würde er keinesfalls mehr
unterschreiben. Er erkenne jetzt immer den Teufel seit er hier in der Bronx regelmäßig in die Kirche geht. Er habe ihm auch noch berichtet, dass nach dem schriftlichen Hinweis, den er an der Versammlungshütte der Kirche angebracht habe und der auf die Adresse seiner privaten Schuhwerkstatt hinweist, er mit der Herstellung bestellter Schuhe nicht mehr nachkomme. Ein Mitbewohner im Haus, der selber wie er sehr arm lebe, habe ihm Geld geliehen damit er sich erst einmal genügend Leder für die Schuhe beschaffen kann. Zinsen für das Geld nahm der Nachbar nicht und sagte statt dessen, wenn einmal die Bestellungen ausblieben und die Bewohner der Bronx auf seine Dienstleistung verzichte, das Geschäft nicht mehr gefragt werde, wäre er mit den Restbeständen des eingekauften Leders auch zur Tilgung der Restschuld einverstanden. Gemeinsam könne man versuchen zu überlegen, wie alles in Zukunft weitergehen könne. Er habe das Geld übrig gehabt, denn sonst hätte er es doch logisch gar nicht verleihen können und er habe Ideen, Geschäftsideen, nachdem er sein Handwerk kennengelernt hat und er ihm immer helfen durfte. Gemeinsam könnte sie eine Pleite bewältigen.
Jorge: Trifft sich in der Bronx mit Michael. Sie schauen sich gemeinsam das ehemalige Kirchengelände an, auf dem einige Bewohner der Bronx schon vor Jahren eine Hütte errichteten, die sie auf den Namen St. Michael getauft haben. Jeden Tag kämen einige Bewohner hier zusammen und musizieren meist in ihrer Kirche. Noch nie habe er in der Hütte jemand beten sehen. Ein katholischer Priester wäre einmal in die Hütte gekommen, hätte mit ihnen musiziert und als er ihnen vorschlug, doch einmal gemeinsam zu beten, hätten sie ihn unsanft aus der Hütte geworfen. Als er wütend ging, hat einer aus der Hütte ihn wortlos bis zur Geschäftsstadt begleitet und ihm seine wertvolle Gitarre hinterhergetragen. Michael berät Jorge. Er empfielt ihm, Eva-Maria zu beschäftigen. Sie ist Architektin und er weiß, dass sie zustimmen werde. Sie könne ihm beim Neubau einer Kirche helfen. Jorge erklärt Michael, dass sein Bischof nur für einen Informationscontainer, den er aus Restbeständen einer Reederei besorgen könne zusammen mit einem
kleineren Geldbetrag das Vorhaben unterstützen und die Baubehörde den Plan bereits bewilligt habe. Kirchenbesuche wären in der Bronx nicht zu erwarten, aber über die katholische Kirche solle in der Bronx wenigstens informiert werden. Auch sei man bereit, eine halbe Stelle für die personelle Ausstattung des Informationscontainers zu bewilligen. Das solle angenommen werden und er soll Eva-Maria für die Besetzung dieser Personalstelle empfehlen. So könnten die Kosten für eine teure normale Architektin gespart werden.
Exkurs: Eva-Maria verhandelt an verschiedenen Orten. Bauamt -> Neuerschließung des Grundstückes. Sie streitet mit dem Leiter der Bauabteilung. Sie wolle weder eine asphaltierte Zuwegung, noch Strom und Wasser. Sie solle Anträge auf die Befreiung von behördlich vorgesehenen Anschlussmaßnahmen unterschreiben. Eva-Maria verweigert die Unterschriften. Sie müsse mit einer Anordnung zur Beendigung der Baumaßnahmen rechnen. Ohne ordentliche Erschließung könne der Informationscontainer, der von ihr als Kirchenneubau angegeben wäre nicht bewilligt werden. Sie klärt die Behörden auf: Nie hätte sie von einem Informationscontainer gesprochen. Nie würde sie einem Warencontainer als Gottesghaus zustimmen. Ein Holzhütte will sie in Erinnerung an Jesus, den Nazarener, der nicht Christus ist, erbauen. Jetzt erst recht wollten sie die Pläne sehen. Sie erklärt ihnen, der Plan läge bei den Bewohnern in der Bronx. Sie verstanden das nicht.
Sie trug Jorge ihre Baupläne vor. Jorge stimmte sofort zu zu und will beim Bischoff für ihre geänderten Pläne werben. Er werde die Kirchenbaumeister in den verschiedenen Bezirken aufsuchen und für die Bereitstellung der denkbaren Materialien werben. Die fehlenden Materialien sollen ebenfalls mit gleichem Grundsatz: Gebe hin, was nicht dort, wo es gelagert ist, gebraucht wird. Michael verspricht, in der Bronx persönlich die Händler aufzusuchen. Die ersten Bewohner der Bronx kommen an diesem Tag, als er das gesagt hat, bereits zum Gelände und bieten ihre Hilfe an. Auch der
Vergewaltiger von Eva-Maria ist unter ihnen und spricht zum ersten Mal seit er sie vor 18 Jahren vergewaltigt hat mit ihr. Er erzählt ihr von der Spende und fragt, ob man das Geld freigestellt bekomme, wenn er gegenüber der Bank angibt, dass die anonym eingegangene Spende für diesen Kirchenneubau genutzt werden solle.
Sie will sich um eine Klärung kümmern. Plötzlich wendet sie sich ihm zu, schaut ihn lange an und spricht zu ihm mit ihrem Firmungsspruch von damals: "Von Dir Schöpfer des Himmels und der Erde ausgesäht liege ich geborgen in Deiner Erde und will erst aufblühn, wenn es an der Zeit ist". Sie geht. Der Vergewaltiger bleibt zurück und weint.
Eva-Maria hat in der Sache Erfolg. Sie wehrt die Tricks von Henning souverän ab und unterrichtet die Geschäftsleitung der Bank von den unredlichen Machenschaften des Mitarbeiters Henning. Die Bank folgt der Aufforderung von Eva-Maria, die anonyme Überweisung zurück zu verfolgen. Ein Notar gibt an, dass die Spende korrekt ist und der Spender nicht genannt werden will. Nachdem der Notar die erforderlichen Erklärungen abgibt, wird das Konto des Vergewaltiger wieder freigeschaltet. Außerdem werden dem Konto des Vergewaltigers die überhöhten Konto-Verwaltungsgebühren von der Bank rückwirkend erstattet. Der Vergewaltiger will das gesamte Geld an Eva-Maria überweisen. Sie besteht aber darauf, das dieser in seinem Netzwerk der Armen auch dieses Geld persönlich verwaltet. Ihre Helfer des Kirchenneubaus bittet sie, niemals außerhalb ihrer Kirche von diesem Geld-Schatz zu erzählen. Er diene in erster Linie zur Finanzierung subsidiarer Hilfen, die alle jenen gewährt werde, die aus Not den Weg in ihre Kirche finden. Außerdem soll immer die Küche gut ausgestattet sein, so dass für jeden Hungernden, der anklopft, ein Tisch gedeckt werden kann. Stets soll neben Früchten und Anderem Brot und Wein auf den Tisch des Anklopfenden gestellt werden. Sie alle selber sollten den Schatz besser vergessen; er dient allein den Nächsten, den Geringsten unter den Schwestern und Brüdern, die nicht in ihrer Kirche sind. Wir wussten nichts von diesem Schatz, wussten aber, dass wir es schaffen, unsere Kirche zu bauen. Damit darf dieses Geld nichts zu tun haben, sonst zeigen wir, dass unsere Kirche völlig gleich den übrigen Kirchen ist, die allesamt, wenn sie sich christlich nennen, verlogen sind.
Eine erste Versammlung auf dem Gelände mit vielen freiwilligen Helfern für den Kirchenneubau erklärt das Vorhaben: Eine Kirche, die im Sinn des Nazareners geplant und erstellt werden soll. Keine Verwendung von Materialien, die auf die Verbrennung fossiler Stoffe angewiesen sind oder fossile Stoffe beinhalten, käme in Betracht. Eva-Maria klärt die Helfer auf. Den Überseecontainer, den der Bischof besorgt hat, wir auf den Schrottplatz von Namenlos gestellt. Dort diene er als Werkstatt für die Zerlegung der ellektrischen Geräte und bat wiederholt alle bewohner*innen der Bronx, möglichst auf alle elektrischen Geräte zu verzichten und diese entweder an Umweltsünder weiterzugeben, damit diese sich keine Neugeräte besorgen, weil diese Menschen gut erzogen alles tun, was ihre Herren von ihnen verlangen. Sie selber aber zeigen Gott, dass sie seine Schöpfung absolut bewahren wollen und auf alle Bequemlichkeiten verzichten wollen: Ihm zum Dank, dass sie seine Natur schauen und erforschen dürfen.
Hektische Auseinandersetzungen mit Juristen in der Geschäftsstadt finden statt: Eva-Maria lehnt die Versorgung mit öffentlichem Wasser und den Anschluss an das öffentliche Stromnetz ab. Auch die Entsorgung des Geländes von Fäkalien und Müll lehnt sie ab. Sie werde das alles mit den Helfern, den Menschen in der Bronx, erledigen. Einen großen Garten habe man ihr bereits zur Nutzung und Entsorgung der Fäkalien zu Verfügung gestellt. Der Behördenvertreter forderte sofort von ihr ein Bodengutachten. Die Behörden sollen ihr und den Erbauern der Kirche vertrauen. Sie werden alles tun, um das Grundwasser zu schützen. Sie werden verschiedene Lösungen und Verfahren studieren.
Ein Gericht verfügt den sofortigen Vollzug eines von der Bank beantragten Baustops. Der Antrag auf Freigabe des hohen Betrags der eingefrorenen Spende für den Aufbau der Kirche war erfolgreich. Die Polizei sperrt das Gelände ab.
Die Helfer eröffnen mobile Informationstände in der Bronx, die aus den bereits angelieferten Spenden von Baumärkten,die auf dem Baugelände gelagert waren, gefertigt wurden. Die Polizisten, die das Baugelände bewachen, sehen weg bei den Arbeiten, die auf dem Baugelände trotz des Baustops durchgeführt werden und auch als die ersten Hütten auf dem Gelände gebaut werden. Einige der schwarzen Polizisten leben in der Bronx und erkennen nur Zimmer, die eng aneinander errichtet werden. Das gemeinsame Dach erkennen sie nicht. Das Dach war derart konstruiert, dass dieses den Zimmern folgen konnte. Nie schien das ein vollständiges Dach zu sein. Der erste Polizist kommt in die gezimmerte inzwischen stattliche und holztechnisch hervorragend gebaute Hütte, die sogar mit einem Holzofen ausgestattet wurde und nimmt den heißen Kaffee an, der ihm von einem schwarzen Helfer angeboten wird. Der Polizist legt Geld auf den Tisch in der Hütte. Weil der Geldbetrag für einen Kaffee viel zu hoch ist, übergibt der schwarze Helfer das Geld Michael, der täglich vorbeikommt und alle Helfer persönlich begrüßt. Freude scheint auf der Baustelle zu
herrschen. Der Polizist sitzt mit Eva-Maria in einem Zimmer der Hütte und überzeugt ihn, dass es keine schriftlichen Pläne gibt, er müsse herumgehen, wenn er etwas prüfen wolle. Der Polizist beginnt, die Hütte zu vermessen. Um das Baugelände herum stehen stets mehrere Peterwagen mit eingeschaltetem Blaulich. Auch Nachts blinken die Blaulichter und die Motoren der Peterwagen laufen. In der Hütte auf dem Baugelände schlafen einige Helfer. Abends sitzen sie gemeinsam vor der Hütte und singen und musizieren miteinander. Oft kommen Polizisten hinzu und bitte, doch leiser zu singen; Anzeigen von Bewohnern seien eingegangen. Einige Polizisten nehmen den Wein an, den die Musikanten ihnen reichen. Früh am Morgen erscheint immer Michael und schafft mit Helfern neue Baumaterialien und Nutzgegenstände heran. Sie verabreden, eine zweite "Zimmer an Zimmer"-Hütte zu bauen, die auch als Lagerhalle dienen soll. Zwei zur Bewachung um das Gelände abkommandierte schwarze Polizisten helfen beim Abladen. Eine städtische Firma liefert Absperrzäune und riegelt das Grundstück ab. Vermessungsleute stellen die Grundstücksgrenzen fest und markieren sie für die Leute, die diese Absperräune aufstellen. Nach einem heftigen Sturm und Regenguß, der über die ganze Stadt tobte und aus Sicherheitsgründen deshalb alle Peterwagen abgezogen wurden, ist am nächsten Morgen, an dem die Sonne außerordentlich kräftig wahrgenommen werden kann, das Baugelände verändert: Alle Absperrzäune fehlen. Ein Peterwagen, der noch auf dem unbefestigtem Weg zur Hütte trotz des Sturms dort gestern noch abgestellt wurde, ist ausgebrannt.
In der Geschäftsstadt finden Beratungen in verschiedenen Behörden statt. Der Bischof bestellt Jorge ein. Jorge unterschreibt Verpflichtungserklärungen. Eva-Maria weigert sich, diese Erklärungen überhaupt zur Kenntnis zu nehmen und erklärt Jorge, dass die Bronxbewohner sich verschworen haben: Sie werden ihre Kirche bauen.
Szene auf dem Kirchengelände: Gegen Spätnachmittag und nachdem die Arbeiten auf dem Gelände ruhen, kokettiert ein ca 15 Jahre altes Mädchen mit einem ca 25 Jahre alten sehr gut und sportlich aussehendem Mann. Die Absichten sind auffallend. Irgendwann begibt sich das Mädchen hinüber zur Lagerhalle. Kurz danach folgt ihr der junge Mann. Der Vergewaltiger folgt wiederum im Abstand; er hatte die beiden beobachtet. Kurze Zeit später flüchtet der 25 jährige Mann aus dem Lager. Der Vergewaltiger führt das weinende 15-jährige Kind aus der Lagerhalle und führt sie zu Eva-Maria.
Eva-Maria wird ein Einschreiben zugestellt. Es ist eine Klage, die an das Gericht gerichtet ist und ihr über einen Gerichtsvollzieher überbracht wird. Sie soll verurteilt werden, jenen Brillianten, den sie von Paulus bekommen hat. zurückzugeben. Eva-Maria verlässt völlig aufgewühlt ihre Wohnung und eilt zu Michael.
Michael erklärt ihr, dass vertrauenswürdige Rechtsbeistände nicht in der Bronx leben. Weshalb sie sich nicht an den Freund ihrer Tochter wende, der gerade erst bei der Staatsanwaltschaft drüben in der Geschäftsstadt einen Job gefunden hat? Wie er höre, sei dieser sehr begabt und könne ihr für den Anfang sicherlich helfen. Der Streitwert bei diesem Brillianten sei außerordentlich hoch und sie werde sich einen normalen Anwalt gar nicht leisten können. Er beruhigt sie und dass sie keinesfalls etwas von dem Piercing ihm berichten müsse. Ein Brilliant als Verlobungsgeschenk, das ist völlig normal unter reichen Menschen. Sie wolle aber nicht, dass ihre Tochter etwas von diesem Brillianten jemals erfährt. Hannah weiß, das sie bettelarm ist und sie habe ihr ja auch nie etwas zu ihrem Studium geben können. Wie soll sie das verstehen, wenn jetzt über die Rückgabe eines 100.000 € teuren Brillianten gestritten wird und sie habe doch diesen Brillianten verloren.
Michael klärte sie auf. Gut, sie wäre mit zum Juwelier gegangen und der habe in derselben Schachtel wie Paulus diesen Brillianten zum Piercer gebracht. Das bedeute aber doch keinesfalls, dass es sich um denselben Brillianten gehandelt haben muss. Es ist keine Lüge wenn du sagst, dass der Brilliant wohl wenig Wert hatte. Sie solle über den Reichtum dieses Paulus keine Auskunft geben. Eva-Maria war beruhigt und ging zu Sebastian, der sie weiter in das bürgerliche Recht einführte. -> Gespräch mit Sebastian über das Bürgerliche Gesetzbuch und seinen Zweifeln, ob es gerecht sei. Er vertrete es aber, weil er etwas werden und seine Karriere nicht gefährden will. Richter sprechen informell miteinander und da werde man schnell durchgereicht. Da habe keiner ein Chance. Ob er mit Hannah noch zusammen ist will Eva-Maria wissen und weshalb sie nie in die Bronx zu ihr herüberkämen. Sebastian erklärt ihr umständlich, dass sie zwar beide in der Bronx aufgewachsen sind, diesen Stadtteil aber lieber vergessen wollen. Sie hätten sich extra in einem Stadtteil eine Wohnung gesucht, der weit von der Bronx entfernt läge. Auch sie solle besser nicht dorthin kommen. Allein die Kleidung vieler Menschen, die in der Bronx leben lasse erkennen, woher sie kommen. Sie wisse doch selber, dass dort die Ausgestoßenen, Ausländer, fast nur Schwarze, europäische Zigeuner, Verbrecher und Vergewaltiger leben. Die Zeitungen berichten doch fast täglich darüber und im Fernsehen wird ebenfalls täglich darüber unterhalten. Hannah weiß, was sie selber mit dir erleben musste. Ihre beiden Töchter verständen überhaupt nicht, weshalb sie immer noch in der Bronx lebe. Eva-Maria berichtete ihm vom Bau der neuen Kirche und von der Verwandlung, die sie gerade bei den Menschen in der Bronx erlebe. Das sei faszinierend und einzigartig. Und er kenne doch auch Michael. Nie könne sie diesen Menschen verlassen. Er sei ihr Ein und Alles. Sie liebe ihn und nichts könne sie von ihm trennen; bis das der Tod sie scheidet. Sebastian wirkte überheblich, als er die ältere Mutter seiner Freundin belehrte: "Michael ist eine Frau und Michaels gibt es auch hier in der Geschäftsstadt, du musst sie nur suchen." Sie sei kindisch, lesbisch und müsse endlich dieses romantisieren der Bronx ablegen. Das wirkliche Leben sei anders und sie solle doch endlich im wirklichen Leben ankommen. Er erzählt ihr, dass Hannah gerade einen Job angenommen habe und künftig ein Projekt leite, wie die Bronx in großen Teilbereichen eine Wohnstadt für die Geschäftsstadt werden solle. Ungefähr die Hälfe der derzeit dort wohnenden Menschen sollen umgesiedelt werden und moderne Wohnhäuser mit Ein- Zwei und höchstens Dreizimmerwohnungen sollen neu gebaut und als Eigentumswohnungen den Beschäftigten in der Geschäftsstadt angeboten werden. Die Zeit der Bronx sei abgelaufen und jämmerlich eure Holzhütten, die ihr als Kirche behaupten wollt.
Sebastian war verwirrt, als Eva-Marie ihn einfach stehen ließ und wortlos ging. Zum ersten Mal hatte sie sich nicht von ihm verabschiedet. Eva-Maria weinte, als sie wieder auf der Straße stand und wenige Meter stadtauswärts an einer überdachten Bushaltestelle sich setzte. Als ein Bus kam sagte der Fahrer, dass er nicht in die Bronx fahre, er fahre über die Stadtmitte zum Bahnhof und dort ende seine Tour.
Der Autor ist mit Michael nicht identisch: Der Autor ist männlich, Michael ist weiblich. Alle Engel sind weiblich.
Weitere Figuren, etwa Sebastian, der auch in der Bronx aufgewachsen ist und den Sprung hinüber in die Geschäftsstadt geschafft hat, wurde gerade eingeführt. Eva-Maria suchte ihn gerade auf. Als junger Staatsanwalt sollte er sie wegen diesem verschwundenen Brillianten beraten. Er aber klärte sie über die Liebe im wirklichen Leben auf.
Paulus will, egal was es kostet, diesen Brillianten zurück. Er hat inzwishen zwei Anwälte beauftragt. Geld spielt also doch eine Rolle. Einer soll das derzeitige Umfeld von Eva-Maria ausspähen, der andere strafrechtliche Konsequenzen ausloten und sich um prozessleitende Strategien kümmern.
Der Anwalt besucht in typischer Bronx-Kleidung den Stadteil und geht auf das Kirchengelände. Er trifft auf viele Helfer von Eva-Marie und spürt trotz seiner Verkleidung überall Mißtrauen, das sie ihm entgegen bringen. Er beobachtet genau die unterschiedlichen Helfer und Joints, die auch er bei sich führt. Sie öffnen zumindet einen kleinen Spalt die Tür zu einigen Bronx-Bewohnern und aktiven Helfern. Er kommt jetzt täglich in die Bronx und wird bekannt als derjenige, der großzügig Joints anbietet. Kostenlos versteht sich, das wird hier eine Kirche und da wird dem Geringsten geholfen. Einer, der begeistert war, dass er gerate den Geringsten die Joints förmlich aufdrängte und ihnen erklärte, dass nur so das Leben noch erträglich sei und Christus als Erlöser versagt habe verrät Eva-Maria. Er erzählt ihm beim Bier und gemeinsamen Joint vom Geld-Schatz, das im Netzwerk der Armen gebucht ist und allein der Idee einem herrschaftsfreien Netzwerks der Armen dienen soll. Die ganze Vision von Eva-Maria erzählt er
diesem Agenten. Dieser ist stolz als er Paulus alles erzählen konnte.
Für Paulus war sofort klar, dass seine heilige Eva-Maria wie seine Geliebte Kirsten eine ganz ordinäre Hure sein muss.
Alle Frauen in der Bronx sind Huren. Er spürte zu ersten Mal so etwas wie Liebe zu seiner Kirsten, die anders und wahr sei und dazu stehe, dass sie eine Hure ist. Er erzählt auf dem Rücken liegend Kirsten von dem Diebstahl, den Eva-Maria an ihm begangen hat. Kirsten tröstet ihn und lutscht ihm den Penis, der aber zum ersten mal nicht steif werden will. Er könne jetzt nicht. Er müsse jetzt seinen anderen Anwalt anrufen. Dieser müsse sich jetzt um das Konto des Netzwerks der Armen kümmern.
Der Anwalt trifft sich mit Henning in der Bank. Der Anwalt schmiert ihn und er nennt ihm den Kontostand. 200.000 € wären damals eingegangen, doch die Bank hätte nachgeforscht und von einem Notar die Aussage erhalten, dass es sich wirklich um eine Spende handele.
Es ist Freitag, der 1.01.2021. Da sind noch Figuren, die vielleicht einmal von Schauspielern ersetzt werden. Von Schauspielern, die Mut haben und wenn es sein muss auch einmal der Presse ihre menschliche Faust auf das Maul pressen könnten, wofür Klaus Kinski bekannt wurde. Sein Erlöser Jesus Christus wird von den Bewohnern der Bronx gelebt und nicht nur auf einer Bühne und gegen Bares vorgetragen. Sie leben ihn und verstehen ihn etwas anders. Sie hungern nach Liebe. Jesus Christus aber war voller Liebe, jedenfalls wird dies von diesem Christus vorallem im Johannesevangelium berichtet. Jesus hatte dieses Merkmal "Narben an Händen und Füße" aber nicht, der ist ein Anderer. Das hat Klaus Kinski nicht verstanden. Vieles verstand er und er wurde immer mißverstanden. Kein Mensch kann verstanden werden, wenn er den wesentlichen Unterschied zwischen Jesus und Christus nicht klar erkennt. Immerhin taugt sein Text, Auskunft über den kantischen Pöbel zu geben.
Seht euch den Film an, hier seht ihr den kantischen Pöbel in Aktion. Das was er tut ist in einem bürgerlichen Staat nicht verboten. Das ist eine Ordnungswidrigkeit und die wird verwaltet.
Das Drehbuch ist tatsächlich fertig geworden. Jetzt während dieser Text geschrieben wird, ist es fertig geworden: Henning erreicht es, dass der Notar vor ein Gericht gezerrt wird. Der vorsitzende Richter verlangt den Namen des Spenders. Der Notar, ein Katholik, schweigt. Das hätte er in einem Staat, der jeden die Macht der Richter einmal wahrhaft spüren lässt, nicht tun dürfen. Der Richter verurteilte die Bank, den Betrag von 200.000 € an Paulus auszuzahlen. Die Kosten trägt der Vergewaltiger.
Paulus feiert seinen Sieg und lädt Henning in die Bronx ein. Sie gehen zu den Hütten auf das Kirchengelände. Eine fast gespenstige unheimliche Stunde, die alles offenbart, die Gott offenbart.
Jedenfalls kehrt Paulus von Angst gekennzeichnet allein zurück in die Geschäftsstadt. Henning nicht. Er wurde nie wieder gesehen.
Die Presse zerreißt die neue Kirche der Holzhütten in der Bronx. Die Hütten aber reichen dort nicht mehr zur Aufnahme der Menschen. Eine Kollekte war erfolgreich und die hohen Gerichtskosten und die Ausgaben, die für frühere Finanzierungsbedarfe bis zum Zeitpunkt der Löschung des Kontos längst ausgegeben waren, konnten ersetzt werden.
Eva-Maria begeistert die Bewohner der Bronx, neue Hütten zu bauen. Die dafür notwendigen Kollekten ergeben sofort das Geld, das dafür gebraucht wird und die besten Handwerker der Bronx verlassen ihre Arbeitgeber in der Geschäftsstaat und erbauen handwerklich einzigartige Hütten, in denen überall ein Tabernakel aufgestellt wird: Zu seinem Gedenken.
Der Bischof eilt in der Geschäftsstadt von Sitzung zu Sitzung. Er redet nicht mehr mit Jorge. Er kann ihn weder per Telefon noch schriftlich erreichen. Jorge hat sich von all diesen Kommunikationsmitteln befreit. Er will leben. Er will leben dort in der Bronx und auf diesem Kirchengelände und in der neuen Kirche, die Eva-Maria und Michael in der Bronx geschaffen haben. Jorge hat sich selbst dafür eine kleine bescheidene Hütte auf dem Kirchengrundstück in der Bronx gebaut. Einmal meinte er, dass das Kirchengelände viel zu klein wäre und Michael entgegnet ihm, das das wahr wäre. Es könne aber nicht vergrößert werden. Das Gelände sei umzingelt von fremdem Bodeneigentum. Die Eigentümer wohnen in der Geschäftsstadt und es bestehe keine Hoffnung, dass sie ihr Bodeneigentum der Kirche zur Erweiterin des Kirchengeländes anbieten. Das darf auch nicht ohne Zustimmung der Eigentümer betreten werden. Ein Park, der direkt im Süden das Kirchengrundstück angrenzt, sei erst vor einem Monat mit einem hohen Bauzaun eingezäunt worden. Er habe nicht in Erfahrung bringen können, weshalb das geschehen ist. Da wohnen Christen, die an keinen wahrhaften Gott glauben. Die glauben an Christus. Auch als sie einen Gerichtsvollzieher zu Jorge schicken, gehorcht dieser nicht. Er sei Hirte und nie mehr verlasse er seine Schafe. Die Sitzungen, zu denen er geladen wurde, fanden ohne ihn statt. Selbst einer Ladung des Gerichts kommt Jorge nicht nach. Ein Arzt aus der Bronx hat ihn am Sitzungstag krank geschrieben. Jorge war psychisch nicht in der Lage, in die Geschäftsstadt hinüber zu gehen.
Er beruft sich auf seine Gewissensfreiheit und er bleibe bei seinen Schafen.
Ihnen hat er sein Leben zu verdanken. Sie stellten sich in letzter Minute um seine Hütte, als die Bulldozer bereits den größten Teil der Hütten niedergewalzt haben. Ein großes Aufgebot von Polizisten schützten die Arbeiter, die mit ihren Bulldozern aus der Geschäftsstadt herkamen und die gerichtliche Anordnung der Beseitigung sämtlicher illegal errichteten Hütten besorgten. Als es Tag wurde waren alle Hütten beseitigt und nur die Hütte von Jorge stand noch und im Innern spielt Jorge auf dem Klavier.
Später erzählte er seinen Schafen, dass er damals als er am Klavier gespielt hat eine Begegnung mit Gott hatte: Er spürte, dass in diesem Moment, als er den ersten Ton am Klavier angeschlagen habe, dass alle Angst von ihm wich und er eine einzigartige und wunderbare Autonomie in sich gespürt habe. Sie hätten ihn in seiner Hütte niederwalzen können. Er spürte so stark diese Autonomie, dass er wusste, jetzt können sie es tun, er habe keine Angst mehr. Er erzählte ihnen von Janusz Korczak und ist sich seitdem sicher: Nie würde er nachdenken, immer würde er mit ihnen hehen: Nicht jeder ist ein Schuft. Sie erzählen sich an diesem Abend weitere Geschichten aus jener Nacht, in der in dieser Hütte von Jorge der Heiland geboren wurde. Draußen, sagen seine Schafe, wäre es während der Geburt des Erlösers sehr hell gewesen. Nicht nur die Polizeiwagen brandten, die ganze Bronx schien zu brennen.
Der Bulldozer, der wegen ihnen vor seiner Hütte halten musste, stände noch abseits in der Bronx. Der Arbeiter, der diesen Bulldozer gekauft hatte und ein Geschäftsmodell daraus machen wollte, habe ihn dort hingestellt und Eva-Maria den Schlüssel samt den Papieren gegeben. Er wohne jetzt selber in der Bronx, nachdem seine Frau noch am Morgen nach dieser Nacht sich von ihm getrennt hatte und die Türschlösser drüben in der Geschäftsstadt auswechseln ließ. Er werde nicht mehr hinübergehen und auch nicht mehr arbeiten. Er wolle dabei sein, wenn die Kirche wieder aufgebaut wird.
Wie der Film endete? In der Geschäftsstadt liefen die Telefone heiß. Der Bischof musste sich um die Sache kümmern. Er und der Rat der Stadt stehen jetzt im Fokus während Jorge, Eva-Maria und Michael die Zeit des Handelns erkannten. Es wird spannend. Handke: "Dieser Spanier von der NATO, dessen Namen ich nicht über die Lippen bringe, erklärt als Ausrede für den Krieg: Ich kann kein schlimmer Mensch sein, denn ich bin ein Achtundsechziger." Der amerikanische Dreckskerl, der englische Kunstturner, alle diese Verbrechertypen gehören der Generation an, die uns ,,Make love not war" vorgesungen hat. Deshalb, so erklären sie, können sie keine Kalten Krieger sein. [...]. Brechts Spruch, Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch" trifft heute auf die ,,Flower-Power"- und ,,Make love not war"-Grünen zu. [...]. Für mich ist das, [...], etwas anderes: die Grünen, der Typ, der Bundeskanzler ist, und der Bombenminister. Das ist das grausig-ewige Deutschland." Vielleicht sehen wir uns im Film wieder: "Geheimnis des Glaubens."
Die Linien wurden inzwischen alle niedergeschrieben und die letzten am 1.01.2021. Weiter müssen wie in allen Texten des Autors noch Fehler korrigiert werden. Der Zopf ist fertig geflochten. Nicht alle Linien sind hier niedergeschrieben. Aufklärung darf nicht zu simpel dargestellt werden. Eine Linie ist verwoben und kaum sichtbar. Die verflochteten Linien ähneln mehr einem Herz als einem Zopf. Ein Herz hat etwas Inneres, ein Zopf nicht und der kann auch immer abgeschnitten werden; ein Herz nicht. Der Autor hat inzwischen einem erfolgreichen Drehbuchautor den Text vorgelegt; er möge einmal den Text lesen. Er ist durchgefallen. Er zeigte, wo bei Drehbüchern der Hammer hängt. Nichts habe ihn bei diesem rudimentären laienhaften Drehbuch überrascht. Die Kritik der Politik könne man heute emotional nicht einem meist dummen Publikum rüberbringen. Die Drehbücher, die von ihm gelesen wurden belegen das. Das war auch klar. Das letzte, was der Autor bei ihm gelassen hat, war ein Buch von Johannes Agnoli "Staat und Kapital".
Ein Diskurs darüber kam nie zustande. Jetzt aber hätten wir vielleicht einen gemeinsamen Stoff, der zwar derselbe von damals, der Stoff der 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist. Heute aber müsste er neu vermittelt werden. Die meisten Menschen denken nicht mehr politisch, die denken emotional. Dazu wurden sie spätestens seit den 80er Jahren systematisch erzogen.
Jetzt aber ändern sich die Zeiten und ich werde ihn fragen, ob wir das Drehbuch von Pier Paolo Pasolini uns gemeinsam vornehmen könnten.
Über seine Antwort wird weiter berichtet und noch wird am durchgefallenen Drehbuch festgehalten, den das mit dem "(Schamlippen-)diamanten" hat er noch nicht verstanden.
Vielleicht hat bis dahin auch die Natur dafür gesorgt, dass er selber Enkel hat; die wesentliche Voraussetzung, dass man den Autor von endederrevolutionen.de überhaupt wenigstens im Ansatz verstehen kann, sind die Gedanken an die Nachkommen. Wenn der letzte Vorhang fällt, wird die Türe nicht zugeschlagen. Im Gegenteil. Und wer, der wunderbare Enkel hat, geht schon ins Kino? Das soll sich aber wieder ändern. Kein Fernsehen, kein Netflix: Mit "Cinema Paradiso" sollte die Richtung angezeigt werden. Die langen filmischen Einstellungen von Pasolini dürfen weggelassen werden, Das sind wir der Hektik unserer Zeit dann doch vorläufig geschuldet.