Ohne einen intersubjektiv verständlichen Kompass kann es keine Würde des Menschen geben
Der Mensch als Subjekt seines Handelns.
"Ausgeglichener, zufriedener, freier, wohlgelittener bei den Mitmenschen, widerstandsfähiger gegenüber Werbetricks und Verlockungen, die einem teuer zu stehen kommen – all das sind Eigenschaften von Menschen, die sich ihrer Würde bewusst sind, ist Gerald Hüther überzeugt. Der Neurobiologe hält die Würde für einen inneren Kompass, „der uns dabei hilft, nicht nur so zu handeln, dass andere dadurch nicht verletzt werden, sondern dass wir uns dabei nicht selbst verletzen“. Warum, fragt Hüther, scheint uns dieser hilfreiche Kompass abhanden zu kommen? Seine Antwort lautet: Digitalisierung, Beschleunigung des Alltags, zügelloser Kapitalismus nehmen uns die Orientierung. Das menschliche Gehirn ist formbar, weil unsere neuronalen Verschaltungsmuster, anders als bei Tieren, nicht angeboren sind: „Wir müssen als Einzelne, aber auch alle zusammen, erst lernen, worauf es im Leben ankommt.“ Hüther fordert Mut zur Muße, zu einem bewussteren Umgang mit der Welt und mit uns selbst. Er macht klar, warum die Suche nach dem Kompass lohnt. Und warum uns dabei kein GPS helfen kann." Gerald Hüther hat das Entscheidende ausgedrückt: Der Mensch darf nicht zum Objekt irgendwelcher Interessen werden, er darf sich nicht erniedrigen lassen und was noch schlimmer wäre, er darf sich nicht selbst zum Objekt erniedrigen. Deshalb ist die christliche Lehre des Paulus abzulehnen. Es darf keine Obrigkeit geben, die von Gott eingesetzt ist. Der Mensch ist das Maß aller Dinge, Gott ist das Maß aller Dinge. Gott ist die Schöpfung: Niemandes Herr, Niemandes Knecht", das allein ist die Definition menschlicher Freiheit. Diese Freiheit schließt das Politische kategorisch aus. In Anbetracht der Klimakatastrophe, die vor uns liegen könnte, wenn die Menschen jetzt nicht gemeinsam aufstehen und ihr persönliches Leben ändern, will der Autor von endederrevolutionen noch einen Zusatz zur sicheren Kalibrierung des "Kompasses der Würde", wie ihn Gerald Hüther formuliert hat, hinzufügen und den Menschen mit auf den Weg geben: "Vielmehr, liebet eure Feinde und tut Gutes, und leihet, wo ihr keine Hoffnung habt zurückzubekommen. Der Mensch, der zur Liebe fähig ist, müsste das Politische bereits logisch und für sich persönlich ausschließen: Außerhalb der Polis blieben auch die unfreien Menschen, der kantische Pöbel, der wie heute von all den Rechten, die sich die Politiker und Idioten herausnahmen, sozial ausgeschlossen waren. Staatstheoretisch war es David Hume, der an diese Überlieferungen über die "Idiotes" anknüpfte und den heute herrschenden Gesellschaftsvertrag ablehnte, wie der Autor von endederrevolutionen.de nicht nur einen Gesellschaftsvertrag kategorisch und entschieden ablehnt, sondern jeden Vertrag, der unter sozial Ungleichen geschlossen wird, ablehnt. Einen Gesellschaftsvertrag, den es gar nicht gibt, den es nicht geben kann und der immer Krieg bedeutet. "Werde ein Krieg daraus, werde er daraus". Er bedeutet logisch Krieg: Das wird nicht nur behauptet: Eine Vertrag ist eine beidseitige freie Willenserklärung. Der moderne Mensch aber wird von Geburt an unter diesen Vertrag gezwungen. Jeden Tag wird dieses gesetzeswidrige Handeln inzwischen erschreckender. Sie sagen, dass die Tatsache, dass die Familien unter das bürgerliche Gesetzbuch gezwungen werden, rechtens sei. Es ist aber nicht rechtens. Sie können die Unterschrift unter einen diesbezüglichen Vertrag von Seiten der Familien nicht vorlegen. Das hat gerade heute schreckliche Auswirkungen. Erst in den jüngsten Jahren beschlossen die Politiker einen Digitalpakt und zwingen die Kinder und die Familien unter ihren Teufelspakt. Der Mensch ist ein gemeinschaftliches Wesen, das in der Familie aufwächst und dort in der Mutter und, allerdings immer weniger, dem Vater die natürlichen Autoritäten erkennt. Mit dem Einbruch der elektronischen Maschine Computer erfahren die Schülerinnen zum ersten Mal gesichert die Übernahme einer auctoritas potestas. Selbst im Nazideutschland konnte der Staat die Unterwerfung des Kindes unter eine Potestas nicht sichern. Der Computer in den Schule aber garantiert es. Die Familie hat sich dem Staat, solange die Schulpflicht besteht, total unterzuordnen und der Computer muss als administrative Gewalt erkannt werden. "Lang lebe der Teddybär". Wer sein Kind liebt, schenkt ihm keinen Computer, kein Smartphone. Das soll gestern gegolten haben. Heute ergreifen die Protestanten die Hand des Kindes oft bereits in den Grundschulen. Diese neue Obrigkeit kümmert sich nicht um den Klimawandel, der in doppelter Hinsicht mit diesem Teufelspackt Einzug sogar in die Schulen schafft. Der Ausstoß an Verbrennungsgasen steigt signifikant durch den Betrieb von Computern an den Schulen und in den Familien an. Kinder brauchen Luft, Licht, Sonne, vorallem Bewegung und menschliche Zuwendung: Liebliche Stätten der Menschlichkeit, wie Comenius das einst forderte und lehrte, dem sie heute lieber Hausverbot an den Schulen erteilen würden und seinen Namen auf ihre Blacklist setzen würden, wenn sie seinen Namen überhaupt jemals zur Kenntnis genommen haben. Da doch eher der Zwang zur blinden Zustimmung zur Verfolgungsmaßnahmen, die technisch längst vollkommen realisiert sind; beim Besuch von immer mehr Webseiten, wie das vom Gesetz vorgeschrieben wird. Lerne zuzustimmen über Dinge, die du nicht verstehst. Vertraue mir, mir dem Gesetz, mir dem Staat. Handle und folge mir, dem Betriebssystem, meinem Werkzeug, das du auch nicht verstehst. Vertraue meinem Algorithmus. Allen Routinen wirst du einmal folgen und selbst dann wirst du folgen, wenn ich dir anzeige, dass in ein paar Minuten alle Menschen, die um dich herum sind, mit dir sterben werden. Was heute nicht mehr im Internet zu finden ist: Die Piloten hätten den Autopiloten ausschalten können. Sie taten es nicht. Immer mehr Menschen aber folgen heute wie diese zwei Piloten einem Autopiloten, der ihnen garantiert, dass das Leben zwar inzwischen herzlos, aber bequem sein ist: Bis dass der Tod uns scheidet: Nach uns die Sintflut.
Die Familien gehören wie die Idiotes der griechischen Stadtstaaten zwangsweise zum Umkreis der Politeia. Keine Familie, wie ebenfalls auch früher der Idiotes, kann sich aus der Politologie machtbesessener Menschen lösen. Sie bemächtigten sich bereits der Kinder und verstehen diese als Objekte ihrer Interessen. Sie missbrauchten sie. Die Liebe verbietet es, dass jemand Macht über den anderen gewinnt. Nur mit Liebe kann sich ein Kind entwickeln. Mit Computern und Smartphones kann sich keine Liebe entwickeln. Persönliche Anmerkung des Autors: Die Ablehung der Digitalisierung von Schulen verbindet mich sehr eng mit den beiden Gehirnforschern Gerald Hüther und Manfred Spitzer. Ich bin Lehrer und weiß genau worüber ich rede. Informatik, Physik und Politik in der Oberstufe waren meine Fächer. Mit einem Papiercomputer unterrichtete ich. Der genügte, machte Spaß und wir wetteiferten mit eigenen Programmen, die wir gemeinsam entwarfen. Alle verstanden am Ende "ihren Computer", der sogar von den Fleißigsten der Schülerinnen und Schüler in der Lage war, die Wurzel zu ziehen. Händisch und ohne auch nur ein Milligramm des Verbrennungsgases CO2 zu produzieren. Sonne durchflutete unseren Raum. Auch die Protokolle, wie arp, ip/tcp lernten wir spielerisch. Als packet eilten die Schülerinnen und Schüler durch den Raum und tauschen die Adressen aus. Genau protokollierten sie das Geschehnen und wussten detailliert, wie das Internet im Gegensatz zum Telefonnetz funftioniert. Spielerisch erkannten sie die Gefahren von spoofing und des dns. Packen wir Erwachsene diesen Kindern und Jugendlichen zum Dank das Übel gemeinsam an der Wurzel an. Ein einziges Mal politisch, an der Wahlurne, mit unserer Erststimme könnten wir es schaffen, wenn wir jetzt einmal zusammenstehen. Kandidiert, die ihr Zeit habt und unpolitisch denkt, die für die Liebe noch empfänglich sind, für diese Erststimme: Unpolitisch und allein
mit dem Versprechen, gerade keine Politik künftig mehr zu betreiben. Allein die Schöpfung ist zu bewahren. Ändert das politische System,
und stimmt in Allem gegen das Verbrennen fossiler Stoffe.
An welchen Stellschrauben also sollten wir drehen, um „menschlichere Menschen“ zu werden? Falsche Frage, meint Hüther. Wir sollten gerade nicht versuchen, an Schrauben zu drehen. Den Menschen als Objekt zu begreifen und nicht als Subjekt, hält er für die Wurzel aller Würdelosigkeit. Und so plädiert er dafür, in Kindergärten, Schulen und Universitäten eher Werte statt Wissen zu vermitteln.
aus: Gerald Hüther, Würde.
Bereits in den griechischen Stadtstaaten bildete die Ekklesia jenen Ort, in dem die vermögenden Bürger der Stadt die Gesetze im demokratischen Wettstreit miteinander und untereinander formulierten und die wesentlichen Verkehrsformen in der Stadt und über die Stadt hinaus verkündeten. Diese führten bekanntlich zu jenem Peloponnesischen Krieg, der ausführlich uns überliefert ist und über das Sterben von Menschen berichtet, die durch das Wirken von Politikern sterben mussten. Nicht die Idiotes verursachten diesen Krieg; diese wurden zu diesem Krieg von den Politikern gezwungen. Sie blieben bewusst außerhalb der Ekklesia: Unpolitische, politikferne Menschen, die allein in der Familie das höchste Gut erkannten. Mit ihren Familien lebten sie "in der Liebe" mit ihren Nachkommen und blieben allem Politischen fern. Sie hielten sich auch fern vom Politologischem, den Theorien der Machtmenschen, die nicht in der Familie, sondern in der Politeia das höchste Gut einer Gemeinschaft von Menschen behaupteten. Diese Machtmenschen behaupten diesen Sinn nur als Ideologen; erleben oder begründen konnten sie diesen Sinn nicht. Sie zwangen die Idiotes unter ihr Militär, so dass dieser Begriff auch in der Sprache der Militärs Eingang gefunden hat.
Heute leben diese in Mietwohnungen, in Hochhäusern, in Eigentümergemeinschaften und Einfamilienhäusern; die meisten ohne einen Flecken grün, auf dem sie sich aufhalten können, erstellt werden. Das Betreten der Grünflächen ist oft verboten und keiner wagt es, den Eigentümern der Grünflächen zu widersprechen: Das bestimmt alles das Gesetz. Besonders heute, während die Pandemie herrscht, leiden sie besonders: Erlebt der Autor von enderderrevolutionen.de diese Zeit der Pandemie so hervorragend wohltuend, genießt mehr denn je die Ruhe in seinem Garten, trifft dort die Freunde und Bekannten, erschrickt er vom Elend der unfreien Menschen in den Städten, die ohne Natur leben müssen. Mehr denn je müsste sein Plan von den Nutzungs- und Stimmrechten sofort verwirklicht werden. Jeder hätte einen Garten, der ihm zur Nutzung und zeitlebens überlassen wäre. Keine Pandemie wäre mehr Fluch. Im Gegenteil: Stille, Besinnung und Erholung. Beeilen wir uns.
Noch stehe ich hilflos inmitten des kantischen Pöbels, dem ich angehöre, der mich aber nicht hört. Der mich nicht hören will. Er hört mich auch nicht, weil die Medien mich nicht hören wollen. Weil die Politiker mich nicht hören wollen. Wer schafft sich schon selber ab. Das ist logisch, darf aber nicht wahr bleiben. So bin ich wie damals auf ein Wunder angewiesen; dem Wunder der wunderbaren Brotvermehrung. Sie klingt absurd, wurde aber wahr, als der Nazarener zu ihnen sprach und ihnen sagte, sie sollen das Wenige, das sie bei sich haben und das für sie selbst nicht reichte, unter denen, die zum Berg kamen, verteilen. Sie verteiltes es, vertrauten, und alle wurden satt.