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Sonntag, 03 Mai, 2020
Die Geschäftsmodelle der Wutbürger
Diese Webseite war nicht vorgesehen. Diese Geschehnisse um die Partei "Widerstand2020" provozieren eine Stellungnahme.
Sie sind inzwischen zahlreich: Die Wutbürger. Die ersten machen ein Geschäftsmodell daraus. Ihre IBAN-Nummern werden auf ihren Parteibeitrittserklärungen feil geboten. Sie wollen an den Gabentisch der Parlamente und auch für sich sorgen. Für sich und die regelmäßigen Einzahler, die ihre Beiträge leisten.
Wütende Bürger kannte das Land schon früher. Kaum waren sie an der Macht wurden Ermächtigungsgesetze erlassen und was danach kam muss nicht hier wiederholt werden. Wut ist schrecklich und vernebelt nicht nur den Verstand; Wut kann tödlich enden. Bis zum 10. April 2020 konnte man sagen, dass die repräsentative Demokratie trotz erheblicher Schwächen die Beste aller möglichen Regierungsformen darstelle. Mit dem Instrument des Bundesverfassungsgerichts schien eine Instanz geschaffen, die ein Zurück zum Faschismus verhindern könnte. Auch nahmen zuletzt die Parlamentarierer aller Parteien - zwar gezwungenermaßen, aber doch immerhin - an der weltweit beginnenden Klimadebatte teil. Dem 10. April folgte dann sogar der 24. April. Wir sind wieder wer!
Erst einmal soll es bei der Ankündigung vom 24. April 2020 bleiben. Unter schwebenden Atomwaffen an deutschen Kampfjets hört jede vernünftige Diskussion auf. Die Versuchung ist groß, den laufenden politischen Prozess zu kommentieren. Aber darum darf es nicht gehen. Jeder ist selber in der Lage, sich ein Bild zu machen und diejenigen, die sich kein Bild über die Lage verschaffen, stört die Lage ohnehin nicht.
Die Presse begleitet längst nicht mehr kritisch diese menschenverachtenden Entwicklungen. Dem Terror hat sie sich angepasst. Nicht weniger dragisch ist ihre Gläubigkeit gegenüber Wohlfahrtsbehauptungen des Staates: Da erklärt der Professor Manfred Spitzer ausführlich und wissenschaftlich, medial über youtube und durch eigene Bücher unterstützt, über die Gefahren der Digitalisierung und vornehmlich der Einführung digitaler Medien an den Schulen. Die Exekutivorgane des Staates interessiert das gar nicht und sie setzen sich einfach darüber hinweg. Keine Presse und kein einziger Parlamentarier protestiert. Prof. Spitzer wird nicht repräsentiert, viele kritischen Menschen werden schon lange nicht mehr repräsentiert und wenn sie öffentlich zu Wort kommen, wird ihr Wort relativiert. Selbst die Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen folgen inzwischen scheinbar völlig unbeeindruckt der Obrigkeit; sie mißachten die Wissenschaft, sie mißachten die Physiologie, sie mißachten die Psychologie, sie mißachten eine Pädagogik zum Wohle der Kinder. Sie gehorchen; sie gehorchen wie die Wutbürger gehorchen. Kompetenzkataloge, Ziel- und Leistungsvereinbarungen sind inzwischen flächendeckend im Schulwesen eingeführt. Kein Wutbürger empört sich. Der Staat diktiert längst wieder in allen Bereichen die Verkehrsformen und da ist die Wut einkalkuliert; als Ausdruck einer lebendigen Demokratie.
In der aktuell stattfindenden Corona-Pandemie wird eine hohe Zustimmung der Bevölkerung zu den Maßnahmen des Staates festgestellt. Die Menschen hätten die Möglichkeit gehabt bei derartigen Befragungen und obwohl sie aus Vernunft auch den zum Teil irrationelen Anordnungen folgen, wenigstens ihr Zustimmung zu diesen Maßnahmen verweigern können. Sie hätten damit demonstriert, dass sie selber wissen, wie vernünftigen Empfehlungen der Virologen nachgekommen wird.