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Montag, 11 November, 2019

Matthäus, (Mt 25,40)

Das Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker

31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32 Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33 Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. 34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! 35 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; 36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? 38 Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? 39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

41 Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! 42 Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; 43 ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.

44 Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

45 Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. 46 Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Wozu dieser Text? Wenn Religion Opium für das Volk ist (Marx) so reiche man mir Opium angesichts des Zustands der Welt. Der Text widerspricht dem Paulus. Paulus war auch kein Evangelist, er war Apostel der Kirche. So auch das Dominium terrae des Alten Testaments, das im Neuen Testament keinen Platz mehr fand und nur noch von den bürgerlichen Götzendienern befördert wird. Es veträgt sich überhaupt nicht mit dem Evangelium des Matthäus. Um dies zu verstehen braucht man kein Christ zu sein; dieses versteht sich von selbst. Natürlich müssen wir zuvor bei beiden lesen.

Der Lehrfilm "Macht euch die Erde untertan" wäre ohne musikalische Untermalung und ohne die Mär von den Gesetzen der Natur im Zusammenhang mit ihrer Zerstörung wertvoll. So bleibt sein Warencharakter im Vordergrund: Ansehen, anfassen, weglegen und weglaufen. Die einfache Botschaft, die der Autor des Filmes vermutlich verkünden wollte bedarf all diesem nicht. Mehr noch: Jeder vernünftige Mensch kennt den Inhalt derartiger Filme, er hätte nicht gedreht werden müssen. Und es ist auch nicht der Mensch, der diesen Planeten plündert, Geschöpfe und Pflanzen ausrottet und mehr und mehr zerstört: Es ist eine relativ kleine Gruppe von Menschen, die sich seit ewig scheinenden Zeiten sich der Arbeit anderer Menschen bemächtigt und heute als Bürger einer sogenannten Wertegemeinschaft unter verschiedenen politischen Systemen sich mit Hilfe der Heere von Lohnarbeitern und der Ausbeutung der Natur bereichern. Der Beginn dieser allgemeinen Bereicherung kennzeichnet den Beginn der Moderne. Unter dem Schutz eines neuen Staates betreiben zunehmend mehr Menschen ihr Geschäft. Den neuen Staat hat ein aufgeklärtes Bürgertum an die Stelle der früheren Staaten der Fürsten gewaltsam gesetzt. Die große Mehrheit der Menschen wird von dieser inzwischen schwer bewaffneten Minderheit bedroht, die in ihrem engsten Kreis stets unter sich bleibt und sich im System ihres Staates organisieren. Das klingt nach Verschwörung, ist aber keineswegs eine: Das besorgt das bürgerliche Recht. Dafür musste das göttliche Recht weichen. Staatliche Lakaien traten an die Stelle der Inquisitoren. Sie bedrohen heute Menschen, wenn diese über ihr zerstörerisches Geschäftsmodell öffentlich berichten. Und wenn ein Berichterstatter darüberhinaus auch noch über ihre Manipulationsmethoden, über ihre öffentlichen Lügen und geheimen Absprachen aufklärt, dann schreiten sie unverholen zur Tat. Sie outen sich als Barbaren und schrecken nicht einmal mehr davor zurück solche Aufklärer auch zu töten. Giordano Bruno hätte auch in der Postmoderne besser seinen Mund halten und fernsehen müssen wie das Galileo Galilei getan hat. Den Mund hat er nicht gehalten aber ferngesehen hat er bis es zum Schwur kam: Die Wahrheit war bekanntlich für Galilei dann den Scheiterhaufen nicht wert. Wer also, Bruno oder Galilei? Legal wie seinerzeit die Inquisition den Scheiterhaufen empfahl empfehlen heute in manchen Ländern ihre Verfassungen die Todesstrafe; allein der Scheiterhaufen ist überall verschwunden. Nicht einmal Gott maßte sich ein derartiges Recht an: Du sollst nicht töten. Im Jahr 1600 nicht und auch nicht im Jahr 2019.

Posted by Michael Schwegler at 15:17
Edited on: Montag, 09 Dezember, 2019 23:13
Categories: Selbstverständliches