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Sonntag, 12 April, 2020
Fürwahr: Er ist auferstanden
Es ist Ostern 2020. Die Christen feiern die
Auferstehung Jesus, den sie danach Christus nennen, sitzend zur Rechten des Vaters. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wurde
abgelehnt. Das bürgerliche Recht setzt sich die Krone auf. Nicht die Dornenkrone, die wurde
dem Nazarener aufgesetzt. Ihre Krone schmerzt nicht. Jedenfalls nicht diejenigen, die vor dieser Krone jetzt knien und beten. Die haben sich verabredet. Die anderen, die nicht darunter knien, schmerzt es und alles könnte wieder in einem Massengrab enden. Es gabe keinen medizinischen Grund und der Nazarener besuchte trotz Verbot sogar die Aussätzigen. Die aufrecht stehen und sehen, dass die Türen
verschlossen sind, die stehen jetzt vor ihrer Kirche an ihrem höchsten Fest Ostern. Zum ersten Mal schauen sie sich um, welche Politiker jetzt hinter ihnen
stehen. Es sind wieder Wenige. Viele haben Angst. Aber Angst ist der schlechteste Ratgeber, wenn es um das Geistwesen Gott geht. Gott kennt keine Angst und diejenigen, die wahrhaft mit ihm sind, schon einmal gar nicht. Das
hat der Nazarener gezeigt. Wir sollten auf ihn statt auf Christus hören. Er übertrat nicht die Gesetze, er wendete sie an. Pharisäer haben im Tempel Gottes nichts zu suchen und die Kaufleute ebenfalls nicht.
Wer beim Nazarener lesen will, liest bei Matthäus und Lukas. Wer bei Matthäus einmal gelesen hat weiß, dass Matthäus nie auf sich selber
zeigte; der zeigte auf Jesus. Jesus ist tot. Er musste sterben, weil er angeblich gegen die Gesetze verstoßen hat. Kreuzige ihn, schrie das jüdische Volk. Wir sind das Volk. Pontius
Pilatus tat, wie von ihm verlangt. Jesus starb am Kreuz, weil er der jüdischen Obrigkeit nicht gehorchte. Das mit den Sünden, das war Christus.
Christus aber ist Paulus; das sollte keiner vergessen. Jesus war ohne Sünde. Matthäus und Lukas vermutlich auch. Bei Johannes wissen wir das
nicht. Der forderte, dass jener den ersten Stein werfen solle, der ohne Sünde ist. Das hätte Matthäus nie gesagt. Es reicht also, dass bei Matthäus und Lukas gelesen
wird. Sie wollten zusammen in kleinen selbstkontrollierten Kreisen, in denen die einzelnen ordentlich Abstand voneinander Platz nehmen, das Brot gemeinsam teilen. Das geht in ihren Kirchen nicht
anders. Bei den Kirchen der Protestanten ist das anders. Dort ist die Kirche im Menschen drin, jedenfalls hat das der Ratsvorsitzende der
Lutheraner gesagt; da reicht ein Video, was aber auch nicht sein muss:
Die Kirche ist im Menschen sagte er; das ist bequem. Bei den Katholiken war das einmal
ganz anders. Deshalb unterschieden sich die beiden Kirchen grundsätzlich bis heute. Da steht zwar immer noch vorne auf dem Altar der Tabernakel, in dem
das Brot bewahrt ist. Der steht nicht in privaten Häusern und kann auch
nicht per Video übertragen werden. Davor versammeln sich die Katholiken. Mit Abstand und ganz wie die Obrigkeit befahl wollten sie das Brot
miteinender teilen. Bei den wahren Katholiken genießt die Obrigkeit
denselben Stellenwert wie bei Jesus, dem Nazarener. Man folgt ihr nicht
in allen Dingen und wirft mitunter sogar ihre Geschäftsleute aus der Kirche. Da hat sich über nahezu zweitausend Jahre nichts geändert. Alle Mitglieder des dominikanischen Vereins wollten der Obrigkeit ihre Adressen übergeben. Sie hätten auch nichts gegen Videoaufzeichnungen gehabt, damit die Obrigkeit aus der Ferne zuschaut und aufpasst. Alle
Vorschriften wollten sie eingehalten. Was sollten sie denn noch tun? Die
eigenen Aufpasser waren schon geschult und diese hörten auf die Ärzte:
Die waren vernünftig. Klar wäre auch abgezählt worden und selbst das
Schutzmasken tragen war doch keine Frage gewesen. Aber der Eilantrag wurde abgelehnt. Das letzte Wort wurde
gesprochen. Er ist auferstanden. Sie hätten das Urteil nicht sprechen
dürfen. Sie haben dieses Recht nicht. Sie nahmen sich das Recht und so hat der Ausbruch des Postfaschismus politikwissenschaftlich ein Datum: Ostern im Jahr 2020 nach Christus. Das Urteil des Bundesverfassungsgericht wurde von der 2. Kammer auch von Paulus und Christ unterschrieben. Christ, nicht Christus. Es ist nicht mehr anfechtbar. BvQ
28/20. 10. April 2020. Editiert am Donnerstag, 02. September 2021: Das "De libero arbitrio" des Augustinus war einmal. Als dringende Mahnung von Papst Leo wurde das "De libero arbitrio", die humanistische Lehre, sich als Mensch, als Souverän für oder gegen Gott entscheiden zu können, von dem großen Humanisten Erasmus von Rotterdam noch einmal im 16. Jahrhundert erneuert und wurde am 28.08.2021 endgültig dem protestantische "De servo arbitrio" der Protestanten geopfert. Paulus trat wieder an die Stelle von Erasmus; ein Humanismus war nicht mehr praktisch zu leben und nur noch denkbar; wieder wurde die Gesellschaft total politisch. Der Schutz des gefirmten Katholiken wurde unter die Obhut des postfaschistischen Staates gestellt. Da braucht nicht mehr für den freien Zugang eine einstweilige Verfügung von Verfassungsrichter beantragt werden. Ein Katholik, der noch lange der römisch-katholischen Kirche die Treue hielt, wird jetzt ausgesperrt. Das protestantische Berlin und Hamburg führt jetzt die römisch-katholische Kirche an und will im Geist ihres neuen Papstes Franziskus überzeugen. Mit diesem Papst wird die römisch-katholische Kirche in der Bedeutungslosigkeit versinken. Startseite
Papst Franziskus erledigt derzeit den Rest. Die sogenannte 2-G-Regel ist in Hamburg eingeführt und gilt zunächst freiwillig für alle Dienstleister mit Publikumsverkehr. Das Bistum Hamburg hat sich für diese staatliche Empfehlung entschieden und ist damit sich sofort auf das Niveau eines Dienstleisters herabgewürdigt; ein schneller und folgenschwerer Absturz. "Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf nicht mehr seinem Firmungsspruch "Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf" nachkommen.
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