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Freitag, 03 Januar, 2020
Das Drama knapper Güter
wird aktuell neu geschrieben
Edited on: Sonntag, 05 Juli, 2020 22:03
Categories: Das Drama knapper Güter
Knappheit
Am 21.01.2020 wurden Texte grammatikalisch verbessert und am 18.01.2020 wurde eine neue Webseite eröffnet, auf der Sofortmaßnahmen vorgeschlagen sind, die auch ständig jetzt aktualisiert werden, und die geeignet erscheinen die Richtung, die von den politischen Parteien aktuell gegangen wird, zu ändern. Wissenschaftlich kann begründet werden, dass mit der Richtung, die politisch derzeit festgelegt ist, der Kohlenstoffdioxidanteil der Atmosphäre nicht gesenkt oder dieser auch nur konserviert werden kann, sondern dieser weiter ansteigen wird.
Mit dem Text über das Drama der Knappheit wurde bereits eine zentrale KATEGORIE mit Texten eröffnet: Der Weg in eine Postwachstumsgesellschaft. Dieser Begriff passe besser sagen diejenigen, die immer noch politisch denken. Es muss aber ein Weg in ein deutliches Schrumpfen der Güterproduktion, in die massenhafte Freisetzung nicht notwendiger Arbeit gegangen werden. Der Verbrennungskapitalismus muss enden. Die Politik kann hier auch nicht wirklich die Richtung ändern; das verbietet das Recht! Die Schülerin Greta Thunberg hat das treffend festgestellt: "We have not come here to beg world leaders to care. You have ignored us in the past and you will ignore us again". Die Wahrnehmung dieses damals erst 15-jährigen Mädchens deckt sich mit der Erkenntnis eines 68 Jahre alten Mannes auf dragische Weise. Die Richtung muss dringend geändert werden. Hierzu sind die Leser aufgefordert eigene Entwürfe vorzustellen; nur gemeinsam kann der Klimawandel gestoppt werden.
Der Text "Über den Weg" wurde überarbeitet mit dem Freund Luthers Buntz ergänzt. Auch der Text "25.11" wurde um die fff-Demonstration von heute ergänzt und gerade, nach der Anordnung des Präsidenten, Menschen im Irak zu töten, wurde der Text "Über den Faschismus" bereits zum zweiten Mal ergänzt. Auch der letzte Text musste wegen der Gefahr, die Assange droht, aktualisiert werden. Mit dem Text "Nicht jeder ist ein Schuft" werden die Ereignisse vertieft. Dem Text Was tun? wurde ein Aufruf hinzugefügt. Der Text über "Recht muss sein" wurde fortgeschrieben und anders geschrieben; er war missverständlich, hier entschuldige ich mich. Am 11.01. wurde die erste Fassung des Textes über die Früchte der Erde geschrieben, die noch einmal an Rousseau erinnert, dass die Früchte der Erde allen gehört und damit allerdings nicht die Ausbeutung der Erde meinte. Aber seinem Contrat Social muss entschieden widersprochen werden. Die Knappheit, die in Kuba allein wegen der Monroe-Doktrin ein zentrales Thema ist, animierte zu einer Antwort auf einen Text im offiziellen Kuba-Forum, der auch für die Leser von endederrevolutionen.de interessant sein könnte. Auch über zum Contrat Social wurde ein neuer Text geschrieben und zuletzt zwei Artikel präzisiert: Über den Rechtsstaat und über Was tun?
Edited on: Donnerstag, 23 Januar, 2020 16:25
Categories: Aktuelles
Dienstag, 31 Dezember, 2019
Ich bin nicht allein. Es werde..
Wie wäre es, für eine Weile zu fantasieren? Wie wäre es, den Blick über die Niedertracht hinweg schweifen zu lassen, um eine andere mögliche Welt vorherzusehen?
In der die Luft sauber ist von allem Gift, das nicht menschlichen Ängsten und menschlichen Leidenschaften entstammt;
in deren Straßen die Autos von Hunden zerquetscht werden; in der die Leute nicht mehr von Automobilen gelenkt, noch von Computern programmiert, noch vom Supermarkt gekauft und auch nicht vom Fernsehen betrachtet werden.
Der Fernseher wird nicht mehr das wichtigste Mitglied der Familie sein, er wird fortan wie das Bügeleisen oder die Waschmaschine behandelt.
In die Strafgesetzbücher wird das Delikt der Dummheit aufgenommen, dessen sich jene schuldig machen, die leben, um zu haben oder zu verdienen, anstatt um des Lebens willen zu leben; so wie ein Vogel singt, ohne vom Gesang zu ahnen, und wie ein Kind spielt, ohne vom Spiel zu wissen.
In keinem Land werden mehr junge Männer zu Gefangenen, weil sie sich dem Wehrdienst verweigern, sondern diejenigen, die ihn anstreben.
Niemand wird mehr leben, um zu arbeiten, sondern alle werden arbeiten, um zu leben.
Die Ökonomen werden nicht mehr vom Lebensstandard sprechen, wenn sie die Konsumquote meinen, noch werden sie die Menge des Besitzes Lebensstandard nennen.
Die Köche werden nicht mehr glauben, dass es den Langusten gefällt, lebend gekocht zu werden;
die Historiker werden nicht mehr glauben, dass es den Ländern gefällt, Ziel von Invasionen zu werden;
die Politiker werden nicht mehr glauben, dass es den Armen gefällt, Versprechungen zu schlucken;
die Erhabenheit wird nicht mehr glauben, eine Tugend zu sein und niemand wird jemals mehr jemanden ernst nehmen, der nicht fähig ist, sich selbst nicht ernst zu nehmen.
Der Tod und das Geld werden ihre magischen Kräfte verlieren und es wird weder einen Todesfall noch Glück brauchen, um einen Schurken zu einem ehrenhaften Mann zu machen.
Das Essen wird keine Ware sein, noch die Kommunikation ein Geschäft, weil Essen und Kommunikation Menschenrechte sein werden.
Niemand wird mehr Hungers sterben, weil niemand mehr sterben wird, weil ihm etwas auf den Magen geschlagen ist.
Die Kinder in den Straßen werden nicht mehr wie Abfall behandelt werden, weil es keine Straßenkinder mehr geben wird;
die Reichenkinder werden nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst werden, weil es keine reichen Kinder geben wird.
Die Bildung wird nicht mehr das Privileg jener sein, die für sie bezahlen können und die Polizei wird nicht mehr der Fluch derjenigen sein, die sie nicht schmieren können.
Die Justiz und die Freiheit, zum getrennten Leben verdammte siamesische Zwillinge, werden wieder zusammenfinden, eng verbunden, Rücken an Rücken.
In Argentinien werden die verrückten Frauen der Plaza de Mayo zum Beispiel geistiger Gesundheit, weil sie sich in Zeiten der erzwungenen Amnestie zu vergessen geweigert haben.
Die Heilige Mutter Kirche wird die Fehler auf den Tafeln Moses’ korrigieren und das sechste Gebot wird fortan dazu auffordern, den Körper zu feiern;
die Kirche wird auch ein weiteres Gebot erlassen, das Gott einst entfallen ist: "Du sollst die Natur lieben, derer Du Teil bist."
Die Wüsten der Erde werden aufgeforstet werden wie auch die Wüsten der Seele.
Die Fallenden werden aufgefangen und die Verlorenen gefunden, weil die einen im langen Warten den Halt und die anderen in der langen Suche sich selbst verloren haben.
Wir werden Landsleute und Zeitgenossen all jener werden, die den Willen zur Schönheit und den Willen zur Gerechtigkeit haben, wo immer sie geboren seien und wann immer sie lebten, ohne dass die Grenzen der Landkarten oder die der Zeit die geringste Bedeutung haben.
Wir werden unvollkommen sein, weil die Perfektion wie stets das langweilige Privileg der Götter sein wird; aber in dieser Welt, in dieser stümperhaften und verkorksten Welt, wird jeder fähig sein zu leben als sei er der Erste, in jeder Nacht, als sei es die Letzte.
Von Eduardo Galeano, Übersetzung: Harald Neuber, amerika21
Edited on: Dienstag, 31 Dezember, 2019 9:01
Categories: Der einfache Mensch
Montag, 30 Dezember, 2019
Die schreckliche Last der Bedürfnisse
wir wissen, dass es nicht die eigenen sind; der Mensch ist ein bedürfnisoffenes Wesen. Heute wissen das die Anderen nicht mehr. Die Prüfungen sind schwer; die Andere und ich haben völlig verschiedene Charaktere angenommen, an denen bei den Anderen so wenig Menschliches mehr erkannt werden kann. Wir können diese Prüfung nur meistern, wenn wir Emphatien von uns selbst einsetzen, um der hoffnunglosen Traurigkeit der Anderen abzuhelfen; anders ist der Konsum nicht zu ertragen, wir würden scheitern. Ein Humanismus darf nicht scheitern, er ist unteilbar und darf auch nicht wie das Christentum verkommen indem geteilt wird: Ihr jene, ich diese Hälfte; das Ergebnis ist stets dasselbe. Krieg. So hat es auch Rousseau gedacht, als er meinte, die Religionen überwinden zu können und sie aus dem Staat warf. Der Staat solle es fortan richten. Er richtet es, täglich, mit Feuer und Schwert. So aber hätte man auch gleich bei der Bibel bleiben können: "Ich aber sage euch."
Die Züge sind voll, Flugzeuge starten und landen in einem Takt, dass oft ein Flughafen nicht ausreicht, dem Verkehr noch Herr zu werden. Selbst die schwimmenden Hotels, die unglaublich viele Menschen in Gegenden rund um den Erdball schiffen, um dort zu bestätigen, dass er recht hatte, als er die Sprache der Haare entschlüsselte, sie sind inzwischen auch voll. Wo wollen diese Menschen alle hin? Mehr! ruft die Werbung, die wir nicht abschalten können. Darin erkennen wir diese Aporie, die uns schon ein Leben lang gehindert hat mit den Anderen in menschlichen Kontakt zu treten. Hier waren wir schon immer auf Charaktermasken angewiesen; wir mussten doch lernen uns zu Benehmen. Aber mit welchem Recht werben sie?
Ohne Charaktermasken treffen wir sie heute noch, Menschen, die in ihren Vorgärten sich um die Blumen kümmern und im Innern ihres Hauses selten einen Gegenstand verrücken; alles hat seinen Platz. Die fragen nicht wem der Platz gehört, dieses Bedürfnis haben sie nicht. Auf die Fage, ob sie inzwischen im Winter mehr als ihre Küche beheizen werden sie verlegen. Die Kinder kämen jetzt öfters und die Küche sei zu klein. Sie reisen auch nicht. An den Abenden hören sie gerne zu, wenn ihnen von anderen Gegenden berichtet wird. Grenzen überschreiten sie eh nicht, man ist hier zuhause. Im Dorf kenne man immer weniger, die jetzt hier wohnen. Früher, da trafen sie sich im Kalthaus. Pünktlich um 17 Uhr, zuletzt aber nur noch für eine Stunde, dann wurde es abgeschaltet; nicht das Kalthaus, das Licht im Innern. Jeder hat jetzt einen Kühlschrank, das sei modern. Die Bilder, die sie stickten, die Pullover, die sie strickten und auch die übrigen Handarbeiten, die mit den Kuckucksuhren im Schwarzwald sogar einen Weltruf begründeten, nichts gehe mehr. Heute sind sie die Letzten, die abends noch in den Katalogen blättern, weil das Internet zwar da, aber nicht verstanden wird. Sie wollen es nicht verstehen. Alles sei so billig geworden. Den Rest ihrer Renten verschenken sie. Wofür sie etwas kaufen sollen? Weshalb? Ich habe doch alles, und ins Wirtshaus gehen sie schon lange nicht mehr seit der Krieg vorbei ist. Früher, ja früher.
Ihre Energiebilanz ist negativ. Sie verbrauchen zu wenig. Das muss geändert werden. Es gibt ein Leben vor dem Tod und das Fernsehen.
Es war ein Naturschauspiel gestern morgen. Kurz vor 8 Uhr hat es begonnen. Blutroter ferner Horizont, davor diese eben zarte Wolkendecke, die klar an den Rändern begrenzt war um die Ausläufer der Farben, die jetzt im Winter etwas von der Morgensonne erahnen lassen wirkungsvoll in Szene zu setzen. Das war nicht bestellt. Das sehen nur Wenige. Das sehen die Anderen heute schon lange nicht mehr. Sie arbeiten um diese Zeit. Damit verdienen sie ihr Geld, um all das in Szene setzen zu können; wir leisten uns was.
Edited on: Montag, 30 Dezember, 2019 16:26
Categories: Der einfache Mensch